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Die Geheimnisse der giftigsten Spinne: Drei Arten entlarvt!

Wissenschaftler haben herausgefunden, dass die Sydney-Trichternetzspinne (Atrax robustus), eine der giftigsten Spinnen der Welt, aus einem Komplex von drei verschiedenen Arten besteht. Diese Ergebnisse wurden vom Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels in Zusammenarbeit mit einem internationalen Team erarbeitet und kürzlich im Fachmagazin BMC Ecology and Evolution veröffentlicht. Bisher wurden die genannten Spinnenarten unter dem Namen „Atrax robustus“ zusammengefasst.

Die Forschung zeigt, dass die drei Arten der Sydney-Trichternetzspinne sich in genetischen und morphologischen Merkmalen unterscheiden. Die „echte“ Sydney-Trichternetzspinne ist in und um Sydney sowie an der Central Coast verbreitet. Die zweite Art, Atrax montanus, findet sich in den Blue Mountains im Süden Australiens, während die dritte Art, Atrax christenseni, die größte unter ihnen ist und in der Umgebung von Newcastle vorkommt.

Gefährlichkeit und Gegengift

Die Sydney-Trichternetzspinne ist bekannt für ihr starkes Gift, das für Menschen tödlich sein kann. Männliche Exemplare sind fünf- bis sechsmal giftiger als die Weibchen und werden für die Herstellung von Gegengiften gemolken. In der Vergangenheit gab es zwischen 1927 und 1979 dreizehn dokumentierte Todesfälle aufgrund von Bissen dieser Spinne. Glücklicherweise wurde in den 1980er Jahren ein effektives Gegengift entwickelt, welches seit 1981 in Australien zu keinen Todesfällen mehr durch Spinnenbisse geführt hat.

Die Forscher verwendeten für ihre Studien DNA-Analysen und morphologische Untersuchungen, wobei historische Sammlungen, wie die des Australian Museum Sydney und die arachnologische Sammlung in Hamburg, eine wichtige Rolle spielten. Wissenschaftliche Ansprechpartner der Studie sind Dr. Danilo Harms und Dr. Bruno Buzatto, die auch die Unterstützung von National Geographic und der Australian Geographic Society erhalten haben. Die Ergebnisse sind von Bedeutung für die Taxonomie und die Forschung zu Spinnengiften, da diese artspezifisch variieren können, wie auf Schwarzwälder Bote berichtet wurde.

Eine bemerkenswerte Entdeckung auf diesem Gebiet war eine rekordverdächtige Sydney-Trichternetzspinne mit einer Länge von 9,2 cm, die kürzlich im Australian Reptile Park abgegeben wurde. Diese Erkenntnisse könnten auch artspezifische Unterschiede für die Entwicklung maßgeschneiderter Gegengifte erschließen, was auf die Rolle der einzelnen Arten in der Forschung hinweist, wie IDW Online berichtete.