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Streik im Kreis Böblingen vorerst abgesagt – Ärzte im Aufatmen!

Die geplante Arbeitsniederlegung im Kreis Böblingen ist vorerst ausgesetzt. Laut einem Bericht der SZBZ wurde der Streik, der von Mittwoch bis Freitag angekündigt war, durch die Einigung der Verhandlungsdelegationen auf ein Tarifergebnis abgebrochen. Zuletzt fand ein Sondierungsgespräch am Dienstagabend in Dresden statt.

Die große Tarifkommission des Marburger Bundes hat beschlossen, das Tarifergebnis den Mitgliedern in den kommunalen Kliniken zur Abstimmung vorzulegen. Die angekündigten Streiks ab dem 15. Januar werden bis zum Ergebnis der Urabstimmung ausgesetzt. Der Betrieb im Klinikverbund Südwest, zu dem unter anderem die Krankenhäuser in Sindelfingen und Böblingen gehören, geht somit vorerst weiter.

Details zu den Verhandlungen

Marburger Bund über die aktuelle Lage der Verhandlungen. Eine Urabstimmung über einen möglichen Arbeitskampf im Bereich TV-Ärzte/VKA wurde durchgeführt. Der Verband wirft der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeber (VKA) vor, keine ernsthaften Verhandlungen geführt zu haben, während die VKA den Marburger Bund beschuldigt, auf Maximalforderungen zu bestehen und Ärzte zu täuschen.

Die VKA hat ein Angebot in Form einer linearen Erhöhung vorgelegt, die über den Tariferhöhungen in der Metall- und Elektroindustrie liegen soll. Dieses Angebot beginnt jedoch mit einer neunkmonatigen Nullrunde, in der keine linearen Erhöhungen erfolgen. Geplant sind stattdessen eine Einmalzahlung von 500 Euro und eine Erhöhung der Entgelte ab April 2025 um 2 %, gefolgt von weiteren Anpassungen in den Jahren 2026. Kritisiert wird, dass es im Angebot der VKA keine strukturellen Verbesserungen, insbesondere keine Regelungen zu Schichtarbeit gibt.

Die VKA plant zudem, den Nachtzuschlag ab April 2025 um 5 Prozentpunkte zu erhöhen. Der Marburger Bund kritisiert die mangelnde Bereitschaft der VKA zur Nachbesserung des Angebots, während das Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz (KHVVG) eine Refinanzierung von Tarifsteigerungen ermöglichen soll. Ein möglicher Streikbeginn wurde für den 15. Januar angekündigt, wobei entsprechende Notdienstvereinbarungen getroffen werden sollen, um die Patientensicherheit zu gewährleisten.