Rastatt

Held an der Tankstelle: Mitarbeiter vereitelt bewaffneten Überfall!

In Rastatt kam es am Dienstagabend zu einem dramatischen Vorfall, als ein Tankstellenmitarbeiter einen bewaffneten Überfall vereitelte. Kurz nach 20.30 Uhr betrat der 44-jährige Täter den Verkaufsraum und verlangte unter Vorhalt einer Schusswaffe Bargeld. Der Mitarbeiter entschloss sich jedoch, die Situation selbst in die Hand zu nehmen. Er überwältigte den Angreifer, nahm ihm die Waffe ab und schloss ihn im Verkaufsraum ein.

Die alarmierte Polizei traf schnell ein und nahm den Verdächtigen fest. Während der Festnahme beleidigte der Mann die Beamten und bespuckte eine Polizistin im Polizeirevier. Am Mittwochmittags wurde der deutsche Staatsbürger dem Ermittlungsrichter vorgeführt, der einen Haftbefehl wegen versuchter schwerer räuberischer Erpressung erließ. Der Täter wurde daraufhin in eine Justizvollzugsanstalt gebracht. Die Polizei hebt die Bedeutung von Zivilcourage hervor und warnt gleichzeitig vor Selbstgefährdung, wie Bild berichtete.

Zivilcourage in der Gesellschaft

In einem weiteren Kontext befasste sich Konfliktforscher Andreas Zick mit den Gründen für Zivilcourage. Er betont, dass Empathie eine zentrale Rolle spielt, die Hilfsbereitschaft zu beeinflussen. Gesellschaftliche Faktoren wie Populismus und Individualisierung könnten hingegen die Bereitschaft zur Hilfe verringern. Starke Nachbarschaften hingegen fördern Zivilcourage. Zick erläutert die Theorie der „Diffusion von Verantwortung“, wonach Menschen in Gruppen eher nicht eingreifen, da sie annehmen, dass andere die Verantwortung übernehmen werden.

In seinem Bericht identifiziert Zick fünf Hürden, die überwunden werden müssen, um Zivilcourage zu zeigen: 1. Wahrnehmung der Konfliktsituation, 2. richtige Interpretation der Situation, 3. Übernahme der persönlichen Verantwortung, 4. Wissen um Hilfsmöglichkeiten, und 5. die Entscheidung, tatsächlich zu helfen. Er empfiehlt Zivilcourage-Trainings sowie Aufklärungsarbeit in Schulen und am Arbeitsplatz, um den Umgang mit Konfliktsituationen zu verbessern. Die Polizei unterstützt diese Bemühungen durch Kampagnen, wie interaktive Videos auf der Webseite „Zivile Helden“, wie auch WDR berichtete.