Rastatt

Steinmauern und seine Geschichte: Udo Götz als lebendes Gedächtnis!

Udo Götz, Jahrgang 1943, ist ein engagierter Ortshistoriker in Steinmauern, der seit 1972 die Geschichte seiner Gemeinde erforscht. Der Beginn seiner intensiven Forschung ging auf eine Anfrage einer amerikanischen Familie zurück, die Informationen über ihre Vorfahren aus Steinmauern suchte. Seitdem hat Götz über 1.000 alte Fotografien gesammelt und zahlreiche Vorträge sowie Berichte veröffentlicht, um die Geschichte der Gemeinde lebendig zu halten, wie bnn.de berichtet.

Ein Schwerpunkt seiner Forschungen ist der Strumpfweber und Poet Karl Julius Späth, der 1838 geboren wurde und für den Bau einer Uhr aus über 2.200 Teilen bekannt ist. In Steinmauern wird Späth durch eine Straße, eine Grundschule und ein Denkmal gewürdigt. Götz beschäftigt sich auch mit dem Leben von Josef Francis Rummel, der 1876 in Steinmauern geboren wurde und später Bischof wurde. Zudem war Götz 1995 maßgeblich an der Gründung des Flößereimuseums beteiligt, das derzeit aufgrund eines Rathausumbaus umziehen muss. Teile der Sammlung sind nun im Keller der Turnhalle sowie im Heimatmuseum in Hörden/Gaggenau untergebracht. Bürgermeister Toni Hoffarth hat versprochen, sich um eine neue Räumlichkeit für die Sammlung zu kümmern.

Aktivitäten und Führungen in Steinmauern

Udo Götz führt historische Touren durch die Gemeinde, an denen zwischen 40 und 200 Teilnehmer interessiert teilnehmen. Eine bevorstehende Führung am 25. April wird sich speziell mit der Geschichte des ehemaligen Rathauses sowie anderen lokalen Gebäuden befassen. Götz hat zudem erwogen, seine Erkenntnisse in einem Buch zusammenzufassen, sieht sich jedoch nicht als Schreiber. Ein weiteres Anliegen von ihm ist die Frage, wer in Zukunft sein gesammeltes Wissen und Material zur Geschichte Steinmauerns pflegen wird.

Die Flößerei hatte in Steinmauern eine bedeutende Rolle, da Flößer Holz aus dem Schwarzwald holten und es auf Wasserwegen transportierten, wie steinmauern.de berichtet. Dazu wurden Stämme gefällt und in Rinnen ins Tal geleitet. In unzugänglichen Gegenden kamen Seilzüge oder Zugtiere zum Einsatz. Die Stämme wurden im Tal zu Flößen gebunden und das Wasser wurde in einem Weiher gestaut, um die Flöße zu transportieren. Diese wurden bis zur Murg gebracht, wo die Flößer große Geschicklichkeit benötigten, um die Flöße zu navigieren. Flöße aus Steinmauern fuhren bis nach Mannheim und wurden dort mit Neckarflößen verbunden, bevor die Reise weiter nach Mainz, Bingen oder Köln ging.