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Milchbaron Dürr: Freundschaftsorden von Putin für Baden-Württemberger!

Stefan Dürr, ein deutscher Milchproduzent aus Baden-Württemberg, wurde mit dem Staatsorden der Freundschaft von Wladimir Putin ausgezeichnet. Diese Ehrung wurde ihm von Alexander Gussew, dem Gouverneur des Gebiets Woronesch, in einem Video überreicht. Dürr ist eine herausragende Persönlichkeit in der russischen Landwirtschaft und gilt als der wichtigste Milchproduzent des Landes. Er besitzt die russische Staatsbürgerschaft und ist das Gesicht vieler Molkereiprodukte.

Der Erfolg von Dürr erstreckt sich über Jahrzehnte, beginnend mit seiner ersten Reise nach Russland im Jahr 1989 und dem Aufbau seines Unternehmens im Jahr 1994. Neben seiner Rolle als Vorsitzender des russischen Verbandes der Milchproduzenten, Sojusmoloko, ist Dürr auch Gründer und Gesellschafter der Ekoniva-Gruppe, die in 35 Regionen Russlands tätig ist und über 15.000 Mitarbeiter beschäftigt. Der Lebensmittelbereich ist von westlichen Sanktionen nicht betroffen, weshalb einige Unternehmen, einschließlich Dürrs, weiterhin in Russland agieren, während viele westliche Firmen das Land verlassen haben.

Wirtschaftliche Herausforderungen und Erfolge

Obwohl Dürr als der größte Milchbauer Russlands und einer der größten weltweit gilt, sieht er sich auch wirtschaftlichen Herausforderungen gegenüber. Seine Holdinggesellschaft, Ekosem-Agrar, meldete für 2022 einen Umsatz von 957 Millionen Euro, was einem Anstieg von 64 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Dieser Anstieg ist teilweise auf den Wechselkurs des Rubels zum Euro zurückzuführen. Allerdings hat das Unternehmen Schwierigkeiten, seine hohen Schulden in Höhe von etwa 1,3 Milliarden Euro zu bedienen. Zwei Anleihen im Gesamtvolumen von 178 Millionen Euro mussten restrukturiert werden, während Zinszahlungen gestundet wurden.

Trotz eines Betriebsgewinns (Ebitda) von 399 Millionen Euro, der sich mehr als verdoppelt hat, können Kapitaltransfers von Russland nach Deutschland nicht realisiert werden. Die Rosselkhozbank, der größte Gläubiger, hat erheblichen Einfluss auf die Unternehmensführung. Zudem gibt es Unsicherheiten hinsichtlich der Rechts- und Eigentumssicherheit in Russland, insbesondere nach einem Erlass von Präsident Putin, der eine staatliche Verwaltung ausländischer Tochtergesellschaften ermöglichen könnte. Dennoch sieht Dürr weiterhin Chancen im russischen Agrarsektor, da sein Unternehmen die gesamte Produktionskette abdeckt.

Die Ekoniva-Gruppe hat in der Milchverarbeitung signifikant an Wachstum gewonnen, wobei im ersten Quartal 2023 ein Plus von über 70 % verzeichnet wurde, während der Umsatz im Bereich Landmaschinen aufgrund des Ukraine-Kriegs eingebrochen ist. Dürr produziert Käse unter den Markennamen „Momente aus Schollbrunn“ und „Momente aus Walldorf“, die mit seiner deutschen Herkunft verbunden sind.

Dürr erhielt sowohl das deutsche Bundesverdienstkreuz als auch die russische Staatsbürgerschaft für seine Verdienste um den Dialog zwischen Russland und Deutschland. In den letzten Jahren hat sein Unternehmen mit den finanziellen Folgen des Ukraine-Kriegs zu kämpfen, der die Rückzahlung von Anleihen stark beeinträchtigt hat, was bei vielen westlichen Unternehmen ebenfalls zu einem Rückzug geführt hat, wie [nzz.ch](https://www.nzz.ch/wirtschaft/ekosem-agrar-russlands-milchriese-stefan-duerr-hat-probleme-ld.1734923) berichtet.

Für weitere Informationen zu Dürrs Ehrungen und seiner Rolle in der russischen Landwirtschaft, lesen Sie [schwarzwaelder-bote.de](https://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.landwirt-aus-baden-wuerttemberg-milchproduzent-duerr-erhaelt-russlands-freundschaftsorden.c86ebec4-7fd7-4076-a888-8d8425717058.html).