
Rheinland-Pfalz erhält eine Förderung von insgesamt 5,8 Millionen Euro durch den Bund zur Stärkung der Geburtshilfe im Land. Ziel dieser Initiative ist eine flächendeckende und bedarfsorientierte Versorgung, auch in ländlichen Regionen. Bundestagsabgeordnete Isabel Mackensen-Geis (SPD) betont, wie wichtig diese Bundesmittel für eine hochwertige medizinische Versorgung sind.
Im Wahlkreis Neustadt-Speyer profitieren dabei das Kreiskrankenhaus Grünstadt, das Marienhaus Hetzelstift Neustadt und das Diakonissen-Stiftungshaus Speyer mit insgesamt knapp 300.000 Euro. Die rheinland-pfälzische Landesregierung setzt auf ein gezieltes Verteilungsmodell für die Gelder. So erhalten die 27 in den Krankenhausplan aufgenommenen Geburtskliniken zunächst 3,3 Millionen Euro als Sockelbeträge. Darüber hinaus wird eine zusätzliche Förderung von 2,5 Millionen Euro für Geburtskliniken mit besonderer Versorgungsrelevanz bereitgestellt.
Besondere Regelungen für ländliche Gebiete
Ein wichtiges Kriterium ist die Erreichbarkeit der Kliniken. Kliniken, deren Schließung mehr als 950 Frauen im gebärfähigen Alter eine Fahrtzeit von über 40 Minuten auferlegen würde, erhalten eine pauschale Zusatzförderung von 250.000 Euro. Landtagsabgeordneter Claus Schick hebt hervor, dass die Verteilung dieser Mittel die speziellen Bedürfnisse des ländlich geprägten Bundeslandes berücksichtigt.
Die medizinische und pflegerische Versorgung ist ein wesentlicher Bestandteil der Daseinsvorsorge. Gleichzeitig erwarten die Bürgerinnen und Bürger qualitativ hochwertige Gesundheitsdienstleistungen, unabhängig von ihrem Wohnort. In ländlichen Regionen gibt es jedoch weniger Gesundheitsversorgungseinrichtungen als in städtischen Gebieten, was zu langen Anfahrtswegen für Patienten führt, besonders bei spezialisierten Versorgungsleistungen. Diese Herausforderungen werden verschärft durch die hohe Krankheitslast und den Bedarf an medizinischer Versorgung, da die ältere Bevölkerung häufig unter Multimorbidität leidet.
Um den bestehenden Ungleichheiten in der Gesundheitsversorgung zu begegnen, sind innovative Versorgungsmodelle notwendig. Beispiele hierfür sind die Arbeitsteilung zwischen Gesundheitsberufen, Kooperationen zwischen Praxen sowie telemedizinische Verbindungen, die es ermöglichen, ortsunabhängige Gesundheitsdienstleistungen anzubieten. Eine enge Zusammenarbeit zwischen stationären und ambulanten Sektoren ist entscheidend, um die Gesundheitsversorgung in ländlichen Räumen zu sichern, wie [bpb.de](https://www.bpb.de/themen/stadt-land/laendliche-raeume/334219/gesundheitsversorgung-im-laendlichen-raum/) analysiert.