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Lebensgefährliche Gleisüberquerungen: Niederweimar im Fokus!

Niederweimar in Hessen, zwischen Marburg und Gießen, hat sich zu einem Hotspot für illegale Gleisüberquerungen entwickelt. Viele Menschen überqueren die Bahngleise illegal, um sich einen langen Umweg von 800 Metern zu sparen, der erforderlich ist, um von Gleis 1 auf Gleis 2 zu wechseln. Bei dieser riskanten Abkürzung kam es bereits zu tragischen Unfällen. Im Jahr 2020 starb eine junge Frau, die von einem heranrasenden Zug erfasst wurde, weil sie ihn nicht hörte. Der Bahnhof verfügt über keinen regulären Bahnübergang, sondern nur über eine abseits gelegene Verkehrsbrücke.

Besonders häufig überqueren Menschen die Gleise im Sommer, um zum nahegelegenen Badesee zu gelangen. Tragische Vorfälle sind in Hessen leider keine Seltenheit. Ein Beispiel sind zwei junge Männer in Langenselbold, die beim Überqueren der Gleise von einem ICE erfasst wurden. Die häufigen illegalen Gleisüberquerungen sind nicht nur lebensgefährlich, sondern auch verboten. Bei Verstößen drohen Bußgelder. Bundespolizist Ibrahim Aras warnt vor der Unterschätzung der Gefahr durch Züge und Oberleitungen, die mit bis zu 15.000 Volt Spannung betrieben werden. Um auf die Gefahr hinzuweisen, sind in Niederweimar zahlreiche Warnschilder und Banner aufgestellt worden.

Geplante Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit

Die Problematik der illegalen Gleisüberquerungen ist der Gemeinde seit langem bekannt. Bürgermeister Markus Herrmann hat angekündigt, dass die Brücke abgerissen und neu gebaut werden soll, wobei ein beidseitiger Treppenaufgang geplant ist. Der Bau soll Ende des Jahres beginnen. In der Zwischenzeit appellieren die Bahn und die Polizei an die Vernunft der Menschen und weisen auf die geltenden Sicherheitsmaßnahmen hin. DB Sicherheit hat Präventionsmaßnahmen in Schulen initiiert, um Kinder und Jugendliche über die Gefahren aufzuklären.

Statistische Erfassung von Unfällen an Bahnübergängen

Die Situation zeigt sich auch in der Statistik zum Thema Bahnübergangssicherheit. Wie die Webseite schiene.de berichtet, sind von Januar bis Ende Oktober 2024 an Bahnübergängen in Deutschland 58 Menschen gestorben. Im gesamten Jahr 2023 waren es 72 Todesfälle. Darüber hinaus wurden in diesem Jahr bisher 25 Menschen verletzt, im Vorjahr waren es 74 Verletzte. Die Bundespolizei hat bis Oktober 2024 insgesamt 168 Unfälle an Bahnübergängen erfasst, während im Jahr 2023 insgesamt 377 Unfälle gemeldet wurden. Besonders viele Unfälle ereigneten sich an Übergängen mit Schranken.