
Am 9. Januar erhielt die Marktgemeinde Kreuzwertheim ein siebenseitiges Schreiben des Landratsamts, das die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Unterstützung des Bürgerspitals in Wertheim thematisiert. Bürgermeister Klaus Thoma informierte beim Neujahrsempfang über die Antwort des Landratsamts, welches sich den Argumenten des bayerischen Innenministeriums anschloss. Laut dem Schreiben ist die finanzielle Unterstützung des Krankenhauses keine gemeindliche Aufgabe, da die Verantwortung für die Krankenhäuser den Landkreisen oder kreisfreien Städten obliegt.
Dies bedeutet, dass die Marktgemeinde ihrer Forderung, das Bürgerspital Wertheim zu unterstützen, nicht nachkommen kann. Das Landratsamt zeigte zwar Verständnis für die Wünsche von Bürgermeister Thoma und dem Marktgemeinderat, erklärte jedoch, dass die Bayerische Gemeinde- und Landkreisordnung keine Finanzhilfe der kreisangehörigen Gemeinden zulässt. Die Ausschreibung der Aufgaben soll Zuständigkeitskonflikte vermeiden und eine ordnungsgemäße Verwendung öffentlicher Mittel gewährleisten.
Notfallversorgung und zukünftige Planung
Die Notfallversorgung in Kreuzwertheim und den angrenzenden Gemeinden sei jedoch weiterhin gewährleistet, wie regelmäßige Untersuchungen durch den Rettungsdienstzweckverband Würzburg zeigen. Im Zuge dieser Anstrengungen wurde ein zusätzliche Rettungswagen für den westlichen Landkreis stationiert, um die Anfahrtswege im Notfall zu verkürzen. Zudem wird ein zweiter Rettungswagen in Marktheidenfeld zwischen 9 und 21 Uhr während der ersten Jahreshälfte 2025 stationiert.
Das Thema wurde in der Region und darüber hinaus in Medien wie der Süddeutschen Zeitung sowie den Fernsehsendern SWR und BR thematisiert. Bei Thoma’s Verkündung der Mitteilung während des Neujahrsempfangs gab es Buhrufe aus dem Publikum, was seine Enttäuschung über die Entscheidung noch verstärkte. Thoma schloss nicht aus, eine Petition an den bayerischen Landtag einzureichen.
Zusätzlich wurde beauftragt, ein Gutachten zu erstellen, um die Auswirkungen der Krankenhausschließung in Wertheim im Jahr 2024 näher zu untersuchen. Der Landkreis Main-Spessart kündigte an, die gesundheitliche Versorgung mit dem Neubau eines Zentralklinikums zu verbessern, dessen Inbetriebnahme mit 280 Betten in Lohr für Ende 2026 angestrebt wird.