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In einem aktuellen Vorfall sorgt die Preisgestaltung der Deutschen Bahn für Aufregung. Eine Fahrt von Frommern nach Balingen, die lediglich sechs Minuten dauert, kostet über die DB Navigator App 32 Euro. Ein ähnlicher Preis gilt auch für die Strecke von Veringendorf nach Sigmaringen. Diese exorbitanten Preise stehen in starkem Gegensatz zu den regulären Naldo-Tarifen, die für wesentlich längere Strecken wie von Bad Saulgau nach Reutlingen, die eindreiviertel Stunden in Anspruch nimmt, ebenfalls 32 Euro betragen.
Wie Schwäbische.de berichtete, wird das „Metropol Tages Ticket plus“ ebenfalls zum Einheitspreis von 32 Euro angeboten, während reguläre Einzelkarten des Verkehrsverbunds Naldo nicht verfügbar sind. Die Naldo-Ticketpreise liegen für deutlich kürzere Strecken bei:
- Bad Saulgau nach Reutlingen: 11,80 Euro
- Veringendorf nach Sigmaringen: 4,80 Euro
- Frommern nach Balingen: 2,60 Euro
Die DB Navigator App bietet Tickets an, die bis zu zwölfmal teurer sind als die regulären Naldo-Tickets. Der Verkehrsverbund Naldo hat sich entschieden, die digitale Vertriebsmöglichkeit der Deutschen Bahn nicht zu nutzen, da diese eine Provision von sieben Prozent verlangt. Dies wird von den Grünen kritisiert, die Naldo auffordern, digitale Angebote zu erweitern, um Fahrgäste nicht zu benachteiligen. Abgeordnete haben zudem einen einfachen Zugang zu Tickets über eine zentrale App gefordert.
Geplante Veränderungen bei Naldo
Naldo plant die Einführung einer eigenen App, die voraussichtlich ab 2026 verfügbar sein soll. Außerdem möchte der Verkehrsverbund auf eigene Vertriebswege setzen, um die Liquidität der Verkehrsunternehmen zu sichern. Wie naldo.de hinweist, ist das Naldo-Gebiet in 56 Waben unterteilt, wobei sich der Fahrpreis nach der Anzahl der durchfahrenen Waben richtet. Innerhalb der gelösten Waben können alle Busse und Bahnen, einschließlich der Stadtverkehre, genutzt werden. Es gibt auch einen attraktiven Stadttarif in 27 Städten und Gemeinden.
Die aktuelle Situation wirft Fragen zur Preisgestaltung und den Vertriebswegen im öffentlichen Nahverkehr auf, während die Verantwortlichen daran arbeiten, die Ticketverfügbarkeit zu optimieren.