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Sepp Zellner aus Inzell feierte kürzlich seinen 101. Geburtstag. Zu diesem besonderen Anlass erhielt er Gratulationen von Inzells zweitem Bürgermeister Christoph Treiner sowie von der VdK-Ortsvorsitzenden Sabine Saurler. Zellner, der als ehemaliger Bergführer und Polizist in der Region bekannt ist, blickt auf ein ereignisreiches Leben zurück, das ihn von den Dolomiten bis zum Himalaya führte.
Trotz seines hohen Alters bleibt Zellner positiv eingestellt und aktiv. Er hat als Bergführer zahlreiche Touren unternommen, darunter bemerkenswerte 160 Besteigungen des Gamskogels. Geboren in Bad Reichenhall, musste er früh den Verlust seiner Eltern verkraften und kam in ein Erziehungsheim nach Piding. Nach seiner Ausbildung als Sattler und Tapezierer in Dachau reparierte er während des Zweiten Weltkriegs Matratzen im Konzentrationslager Dachau.
Ein Leben voller Abenteuer
Nach dem Krieg wurde Zellner zu den Gebirgsjägern nach Mittenwald eingezogen. Dort kämpfte er im Kaukasus und verlor einige Zehen. Anschließend absolvierte er eine Ausbildung zum Bergführer beim Alpenverein. Unter anderem führte er eine Seniorengruppe für das ZDF auf die Marmolata und erinnerte sich an eine dramatische Rettungsaktion, bei der eine Frau aus einer Gletscherspalte geborgen werden musste.
Nach seiner Zeit in Bad Reichenhall arbeitete Zellner beim Bauunternehmen Held & Francke und war am Bau der Traunsteiner Hütte beteiligt. Außerdem war er als Kulissenaufsteller bei der Märchenbühne Schwartz tätig. Seine Karriere setzte er als Polizist fort und wurde nach seiner Polizeiausbildung ins dritte Polizeirevier nach Schwabing versetzt. Die letzten sieben Jahre verbrachte er in Ruhpolding, wo er unter anderem von einem amüsanten Einsatz mit einem Betrunkenen und einem ernsten Vorfall mit einer Granate berichtete. Darüber hinaus war Zellner Gründungsmitglied der Inzeller Gebirgsschützen und verfasste Berichte sowie die Chronik der Gebirgsschützen. Trotz seiner gesundheitlichen Einschränkungen, darunter zwei künstliche Hüften und die Nutzung eines Rollators für Spaziergänge, fühlt sich Zellner gesund und aktiv.
In einem anderen bemerkenswerten Ereignis trafen sich vor Kurzem die Teilnehmer der deutsch-französischen Everest-Expedition von 1978 bei einem Bergsteigertreffen von TOP MOUNTAIN TOURS. Wie [alpenklub.info](https://www.alpenklub.info/2018/11/01/vor-40-jahren-erfolgreiche-deutsch-franzoesische-everest-expedition/) berichtete, wurde die Expedition von Karl-Maria Herrligkoffer organisiert. Unter den anwesenden Mitgliedern war Günther Härter, der die Teilnehmer begrüßte und Bernd Kullmann, der während der Expedition, im Alter von 24 Jahren, in Jeans bis zum Gipfel stieg.
Die Expedition war mit minimalen Mitteln ausgestattet, was im Vergleich zu heutigen Standards bemerkenswert ist. Geldmangel und begrenzte Sponsoren waren Herausforderungen, besonders seit Reinhold Messner und Peter Habeler am 8. Mai 1978 den Gipfel ohne Sauerstoff erreichten. Am 11. Mai 1978 gelang es Reinhard Karl als dem ersten Deutschen, den Everest im Rahmen einer österreichischen Expedition zu besteigen.
Mit insgesamt 16 Gipfelbesteigungen gilt die Expedition als eine der erfolgreichsten am Mount Everest. Zu den weiteren Teilnehmern, die den Gipfel erreichten, zählen Jean Afanassieff, Nicolas Jaeger, Pierre Mazeaud und Kurt Diemberger, unter anderen.