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Buseck feiert Narrenfest: Bürgermeister stellt sich Finanzfragen!

Im Busecker Schloss kam es zu einem lebhaften Karnevalsumzug, bei dem Bürgermeister Michael Ranft in einer neuen bunten Badehose erschien. Die Feierlichkeiten, an denen Prinzen und Prinzessinnen teilnahmen, wurden von einem Narren-Tross begleitet, der mit Fackeln und dem Fanfarenzug „Hansa Gießen“ durch die Straßen zog. Angeführt von Katja Brandt (KFC), Tim Burbach (CVA) und Sven Schellhaas (KVB) wurde eine Büttenrede gehalten, in der die Teilnehmer auf lokale Themen eingingen, wie die Sanierung der Harbig-Halle, die Öffnung des Freibads und den Rhein-Main-Link. Zudem wurde humorvoll zur Nutzung von Spargel geraten. Nach dem Sturm auf das Schloss ging die Feier im Kulturzentrum bis tief in die Nacht weiter, wo 21 Tanzgruppen aus elf Vereinen auftraten und die Stimmung zum Höhepunkt brachten.

Michael Ranft, der seit drei Jahren das Bürgermeisteramt in Buseck innehat, erwägt eine weitere Amtszeit, dies jedoch abhängig von den Mehrheitsverhältnissen nach der Kommunalwahl sowie potenziellen Anfeindungen. Angesichts der finanziellen Situation, die für 2025 ohne beschlossenen Haushaltsplan beginnen wird, erwartet die Gemeinde ein Rekorddefizit. Während es 2023 gelungen war, 2,3 Millionen Euro in die Rücklage zu legen, musste 2024 bereits ein Defizit verzeichnet werden. Steigende Kreis- und Schulumlagen sowie höhere Personalkosten, die um eine Million Euro gestiegen sind, erschweren zusätzlich die Finanzplanung.

Finanzielle Herausforderungen und Infrastrukturprojekte

Die Grundsteuerreform sorgt für unterschiedliche Zahlungen bei Grundstückseigentümern, was zu einem Verlust von 110.000 Euro an Einnahmen für die Gemeinde führt. Darüber hinaus gibt es einen Sanierungsstau, der unter anderem die Harbig-Halle und mehrere Kindertagesstätten betrifft. In Oppenrod ist eine Kampfmitteluntersuchung notwendig, während in Alten-Buseck Eidechsen umgesiedelt werden mussten. Der wiederkehrende Straßenbeitrag ermöglicht die Erneuerung kommunaler Straßen unabhängig von der Haushaltslage. Zudem stehen Umstrukturierungen in der Verwaltung an, die eine Effizienzsteigerung zum Ziel haben.

Im Kita-Bereich wurden bereits Fortschritte erzielt, da alle Ziele des Kita-Konzepts bereits umgesetzt oder in Planung sind. Ein Feuerwehrauto in Beuern wartet seit neun Jahren auf die Inbetriebnahme, wobei der Umbau bis 2025 abgeschlossen sein soll. Der Glasfaserausbau stagniert aufgrund von Mängeln bei den Bautrupps, wodurch keine Aufbruchgenehmigungen erteilt werden. Zudem hat der Betreiber des Freibads auf der Wieseckinsel abgesagt, weshalb die Gemeinde nun nach Alternativen sucht. Ranft äußerte den Wunsch nach einem sachlichen kommunalpolitischen Klima, in dem gute Ideen unabhängig von der politischen Fraktion umgesetzt werden können, wie [giessener-allgemeine.de](https://www.giessener-allgemeine.de/kreis-giessen/der-buerger-will-ein-ergebnis-haben-93495791.html) berichtet.