Miltenberg

Energiewende 2025: Dynamische Tarife und steigende Heizkosten erwarten uns!

Das Landratsamt Miltenberg hat über Neuerungen im Energiebereich informiert, die seit dem 1. Januar 2025 in Kraft sind. Ein zentrales Thema ist der Anstieg des Preises im nationalen Emissionshandel, der nun 55 Euro pro Tonne CO2 beträgt, nachdem er zuvor bei 45 Euro lag. Diese Preissteigerung wird voraussichtlich auch zu Erhöhungen der Kosten für Heizöl, Erdgas und Kraftstoffe führen.

Für Haushalte, die fossile Brennstoffe nutzen, steigen die Heizkosten. So werden beispielsweise bei einem Verbrauch von 20.000 kWh Gas etwa 48 Euro mehr pro Jahr fällig, während sich die Kosten für Heizöl bei einem Verbrauch von 2.000 Litern um etwa 63 Euro erhöhen.

Dynamische Stromtarife und Beratungsmöglichkeiten

Ab diesem Jahr sind Energieversorger verpflichtet, dynamische Stromtarife anzubieten. Diese Tarife orientieren sich an den Preisen an der Strombörse und variieren je nach Nachfrage. Eine Voraussetzung für diese dynamischen Tarife ist der Einsatz von intelligenten Messsystemen, auch bekannt als Smart Meter. Ab April 2025 werden darüber hinaus dynamische Netzentgelte für die Ladung von Elektroautos und den Betrieb von Wärmepumpenheizungen eingeführt, aus denen sich drei Tarifstufen ergeben: Standard-, Hoch- und Niedrigtarif.

Für Bewohner des Landkreises Miltenberg wird zudem eine Energieberatung angeboten, die in Kooperation mit der Verbraucherzentrale zusätzliche Termine bereitstellt. Diese kostenlose und anbieterunabhängige Beratung umfasst Themen wie energetische Sanierung, Fördermittel, erneuerbare Energien sowie Probleme mit Feuchtigkeit und Schimmel. Termine können über das Klimaschutzmanagement des Landkreises Miltenberg vereinbart werden.

Wie Heise.de berichtet, werden die Energieversorger in Deutschland ab 2025 gesetzlich verpflichtet, dynamische Stromtarife anzubieten, sofern dies technisch machbar und wirtschaftlich zumutbar ist. Diese gesetzliche Vorgabe wurde im Rahmen der Novelle des Energiewirtschaftsgesetzes angekündigt und betrifft alle Stromversorger, die bereits seit wenigen Wochen in der Pflicht stehen, solche Tarife anzubieten, um den Stromverbrauch in kostengünstigere Zeiten zu verlagern.

Trotz dieser Anforderungen gab es von großen Energieversorgern Berichte über Verzögerungen und fehlende tragfähige Lösungen. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) sieht in diesen dynamischen Tarifen ein bedeutendes Instrument zur Kostensenkung und für die Flexibilität im Energiemarkt.

Für die Implementierung dynamischer Tarife sind erhebliche technische Anpassungen erforderlich, insbesondere die feingranulare Verbrauchserfassung in 15-Minuten-Intervallen, was viele bestehende Systeme vor Herausforderungen stellt. Zudem wird auf eine Studie verwiesen, die zeigt, dass dynamische Tarife E-Auto-Fahrer dazu anregen können, in verbrauchsarmen Zeiten zu laden, wie ein Beispiel der Berliner Stadtreinigung verdeutlicht.