
Eine internationale Studie zur Wahrnehmung von Wissenschaftlern zeigt, dass das Vertrauen in die Wissenschaft weltweit auf einem moderat hohen Niveau ist. In einer Umfrage, die 71.922 Menschen aus 68 Ländern befragte und damit 31 % der Länder und 79 % der globalen Bevölkerung abdeckte, erzielte die Forschung einen Durchschnittswert von 3,62 auf einer Skala von 1 bis 5. Deutschland belegt dabei mit einem Wert von 3,49 den 44. Platz unter den 68 untersuchten Ländern, wie ingenieur.de berichtete.
Die Umfrage befragte demografische Gruppen, die ein höheres Vertrauen in Wissenschaftler aufweisen. Dazu zählen Frauen, ältere Menschen, Menschen mit hohem Einkommen sowie religiöse, gebildete, liberale und linksgerichtete Personen; Stadtbewohner zeigten ebenfalls ein ausgeprägteres Vertrauen. Zudem korrelierte Religiosität positiv mit dem Vertrauen in Wissenschaftler. Entgegen dieser positiven Aspekte zeigte die Umfrage, dass Personen mit rechtsgerichteten und konservativen Ansichten geringeres Vertrauen in Wissenschaftler haben.
Ergebnisse der Studie
Die meisten Befragten, 78 %, halten Wissenschaftler für qualifiziert, während 57 % sie als ehrlich einschätzen. 56 % der Befragten glauben, dass Wissenschaftler sich um das Wohl der Menschen kümmern. 42 % sind der Meinung, dass Wissenschaftler auf Meinungen anderer hören, und 75 % befürworten, dass wissenschaftliche Methoden der beste Weg sind, um Wahrheiten zu ermitteln. Die Umfrage offenbarte zudem ein allgemeines Bedürfnis nach mehr Kommunikation zwischen Forschenden und der Öffentlichkeit, wobei 83 % der Befragten diesen Wunsch äußerten. 60 % der Befragten in Deutschland befürworten eine aktive Rolle der Wissenschaft in der Politik und Gesellschaft. Trotz dieser positiven Aspekte gibt es jedoch Bedenken, dass ein geringes Vertrauen die politische Entscheidungsfindung negativ beeinflussen könnte, insbesondere in Zeiten rechtspopulistischer Strömungen, wie uni-bonn.de berichtete.
Die Einschränkungen der Studie umfassen Unterschiede in sozialen, kulturellen und politischen Bedingungen der Länder sowie eine mögliche Überrepräsentation gebildeter Menschen und ein westliches Verständnis von Wissenschaft.