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Wahlkampf in Meißen: Plakate gegen Kälte und Vandalismus!

Im Wahlkampf in Meißen stehen die Parteien vor besonderen Herausforderungen. Am Theaterplatz wird ein Plakat von Robert Habeck, dem Minister für Wirtschaft und Klimaschutz, gezeigt, während Matthias Müller, der Kreisgeschäftsführer der Grünen, gemeinsam mit Frank Buchholz, dem Direktkandidaten der Grünen im Landkreis Meißen, Wahlplakate aufhängt. Diese Plakate bestehen aus 100% Pappe und sollen nach der Wahl recycelt werden.

In der historischen Altstadt von Meißen ist das Plakatieren jedoch verboten. Die Wahlwerbesatzung erlaubt das Plakatieren nur vom 12. Januar bis 28. Februar und beschränkt die Zahl der Plakate auf 100 in der Größe A1. Neun Parteien und Bündnisse haben in Meißen Anträge zur Plakatierung gestellt, wofür jeweils 15 Euro Kosten anfallen. Im Gegensatz dazu ist das Plakatieren in Nossen, Coswig und Radebeul gebührenfrei, solange die geltenden Regeln eingehalten werden.

Sicherheitsmaßnahmen und Vandalismus

Besondere Standorte wie Verkehrszeichen, Ampeln, Bushaltestellen, Verkehrsinseln, Brücken und Bäume sind für die Aufstellung von Wahlplakaten tabu. Mitarbeiter des Ordnungsamtes kontrollieren die Plakate, und bei Verstößen müssen die Parteien innerhalb von zwei Tagen reagieren. Die Wahlplakate sind zugleich Ziel von Vandalismus, was die Grünen dazu veranlasst, Ersatzplakate bereitzuhalten.

Um die Sicherheit während des Plakatierens zu erhöhen, informiert Matthias Müller die Polizei über die geplante Plakatierroute. Auch der SPD-Direktkandidat Leonhard Weist hält es für notwendig, die Polizei zu benachrichtigen und plakatiert gemeinsam mit einem Team. Weist berichtet von einer Zunahme aggressiver Kommentare und Drohungen während der Plakatierung. Insgesamt plant die SPD, über 3.000 Plakate an mehr als 1.550 Standorten im Kreis anzubringen. Leonhard Weist, der bereits seit seinem zwölften Lebensjahr an Plakatierungen beteiligt ist, merkt an, dass die möglichen Standorte immer seltener werden.

Parallel zu den Ereignissen in Meißen nutzen die hessischen Grünen einen abgewandelten Slogan der CDU aus dem Bundestagswahlkampf 2017 für ihre Wahlkampfplakate in Hessen und Bayern. Der Slogan „Für ein Land, in dem wir gut und gerne leben“ wird durch Darstellungen von Turteltäubchen ergänzt, die sich küssen, darunter gleichgeschlechtliche Paare. Der Begleittext der Plakate hebt die Themen Toleranz und eine offene Gesellschaft hervor, in der Hautfarbe, Geschlecht, Religion oder Herkunft keine Rolle spielen.

Die hessischen Grünen beauftragen die Customized Agency unter der Leitung von Cornelis Stettner mit der Entwicklung ihrer Wahlkampagne. Das Team besteht aus kreativen Freelancern und spezialisierten Produktionen. Neben Plakaten werden auch Großflächen-Motive, TV- und Radio-Spots sowie Aktionen in sozialen Medien entworfen. Der Landesverband der Grünen in Wiesbaden sieht keine Gefahr, wegen der Verwendung des CDU-Slogans in Schwierigkeiten zu geraten. Partei-Sprecher Volker Schmidt äußert, dass die Anpassung des Slogans „endlich Tiefe“ verleiht und besser zu den Grünen passe.

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