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In der Region Schwäbisch Hall haben zwei junge Landwirtinnen, Annika Staudacher und Karoline Stehle, kürzlich ihre Prüfungen in der Landwirtschaft erfolgreich abgelegt. Beide Frauen teilen eine große Leidenschaft für Tiere und die Natur sowie eine hohe Wertschätzung für den Zusammenhalt unter Landwirten. Annika Staudacher arbeitet als Elektrikerin und unterstützt zusätzlich auf dem landwirtschaftlichen Betrieb ihres Partners in Neidenfels und auf dem Familieneigenen Hof in Wollmershausen. Ihr Großvater hatte in den 1950er-Jahren einen Nebenerwerbsbetrieb, der nun von ihrem Vater weitergeführt wird. Annika plant, diesen Hof in Zukunft zu übernehmen, wie SWP.de berichtete.
Eine deutschlandweite Studie zur Lebenssituation von Frauen in der Landwirtschaft legt ähnliche Anliegen offen. Diese umfassende Untersuchung, gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, wurde von der Georg-August-Universität Göttingen in Zusammenarbeit mit dem Thünen-Institut für Betriebswirtschaft erstellt. Über 7000 Frauen nahmen an einer Online-Umfrage teil, die sich mit den Themen Arbeitsbelastung, Familie sowie den Freuden und Sorgen der Frauen beschäftigte. Die Studie stellt fest, dass die Gleichstellung der Geschlechter in der Landwirtschaft noch nicht vollständig erreicht ist, aber es gibt eine positive Tendenz hin zu mehr weiblicher Hofnachfolge und der Gründung eigener Betriebe, wie bmel.de hervorhebt.
Empfehlungen für die Zukunft
In den Handlungsempfehlungen der Studie wird das Empowerment von Hofnachfolgerinnen und leitenden Angestellten durch spezielle Lehrgänge und Mentoring-Programme betont. Zudem sollen niedrigschwellige Förderprogramme und Beratungsangebote für landwirtschaftliche Existenzgründerinnen geschaffen werden. Um die Arbeitssituation zu verbessern, ist es wichtig, geschlechtsspezifische Rollenmuster zu berücksichtigen und die Vereinbarkeit von Beruf, Familie, Pflege und Ehrenamt zu fördern. Ein weiteres Anliegen der Studie ist die öffentliche Sichtbarmachung der Aufgaben von Frauen in der Landwirtschaft durch regelmäßige Erhebungen.
Durch diese Initiativen könnte die Wertschätzung für die Tätigkeiten von Frauen in der Landwirtschaft maßgeblich erhöht werden, was auch den Wünschen von Annika Staudacher und Karoline Stehle entspricht.