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In Deutschland sind seit 1965 rund 70 Prozent der Streuobstflächen verloren gegangen. Streuobstbestände profitieren nicht nur der Kulturlandschaft, sie sind auch Lebensräume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Zudem stellt die Streuobstwirtschaft eine Quelle für gesundes, regionales Obst dar. Die aktive Bewirtschaftung durch Bauern, Gärtner und Gartenbauvereine trägt wesentlich zur Biodiversität bei und hilft, alte Obstsorten sowie Traditionen zu bewahren, während die Geschmacksvielfalt heimischer Obstkulturen erhalten bleibt.
Vor diesem Hintergrund ruft der Bayerische Landesgartenbauverband (BLGL) zur Teilnahme am Wettbewerb „Streuobst – bunt und lebendig!“ auf. Der Wettbewerb wird vom Bund Deutscher Gartenfreunde (BGGL) veranstaltet, einem Dachverband von rund 3.200 lokalen Gartenbauvereinen in Bayern. Ziel ist es, das Engagement der Gartenbauvereine im Bereich des Streuobstbaus zu präsentieren und zu fördern.
Wettbewerbsdetails
Teilnahmeberechtigt sind Gartenbauvereine, die insbesondere Aktionen mit Kindern und Jugendlichen durchführen. Bewertungskriterien für die jeweiligen Beiträge sind unter anderem die Anzahl der gepflanzten Bäume, die Vielfalt an Sorten und Arten sowie Pflege und Schnitt der Bäume. Auch die Anzahl gesammelter Früchte und kinderfreundliche Aktivitäten werden in die Beurteilung einfließen. Eine neutrale Jury des Kreisverbandes Gartenbau Main-Spessart wird über die Sieger auf Bezirksebene 2026 entscheiden.
Der Anmeldeschluss für die Teilnahme am Wettbewerb ist der 30. Mai 2025. Interessierte Gartenbauvereine können sich per E-Mail an KV-Gartenbau@Lramsp.de wenden.
Zusätzlich ist bemerkenswert, dass Streuobstwiesen prägende Elemente der mitteleuropäischen Kulturlandschaften darstellen. Die Technisierung und Intensivierung der Landwirtschaft im 20. Jahrhundert führten jedoch zur Unwirtschaftlichkeit dieser Wiesen, was zu Rodungen und mangelhafter Pflege der bestehenden Bestände führte. Ein Projekt mit dem Titel „Streuobstbestände in Deutschland“ zielt darauf ab, die aktuelle Situation der Streuobstbestände zu analysieren. Hierbei werden sowohl landes- als auch bundesweite Daten verwendet, gekoppelt mit Analysen aus zwölf ausgewählten Modellgebieten.
Das Ziel dieses Projekts besteht in der Erarbeitung einer einheitlichen Definition von Streuobstbeständen sowie der Erstellung einer Übersicht über deren ökologische und naturschutzfachliche Bedeutung. Zusätzlich werden Gefährdungsanalysen durchgeführt, die aus den gesammelten Daten, Literaturanalysen und Befragungen abgeleitet werden.