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Baustart der A39: Debatte um Finanzierung und Umwelt sorgt für Wirbel!

Ein wichtiger Schritt in Richtung Ausbau der Autobahn A39 zwischen Lüneburg und Wolfsburg wurde am 22. Januar 2025 bekanntgegeben. Der Planfeststellungsbeschluss für den ersten Bauabschnitt der A39 ab Lüneburg-Nord liegt vor, was nach über einem Jahrzehnt der Planung alle Anforderungen für den Baubeginn erfüllt.

Niedersachsens Verkehrsminister Olaf Lies (SPD) und Lüneburgs Landrat Jens Böther (CDU) fordern einen zügigen Baubeginn des Projekts. Unterstützt wird diese Forderung von Michael Zeinert, Hauptgeschäftsführer der IHK Lüneburg-Wolfsburg, der auf die Notwendigkeit eines schnellen Fortschritts hinweist. Im Gegensatz dazu hat Detlev Schulz-Hendel, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Landtag, einen Baustopp gefordert. Er kritisiert die wirtschaftliche Sinnhaftigkeit des Autobahnprojekts und verweist auf den dringenden Sanierungsstau bei der bestehenden Infrastruktur.

Bauabschnitt und Kosten

Der erste Bauabschnitt erstreckt sich über eine Länge von 7,7 Kilometern von Lüneburg-Nord bis östlich der Stadt Lüneburg und umfasst sechs geplante Anschlussstellen. Die Kosten für das gesamte Autobahnprojekt werden auf etwa zwei Milliarden Euro geschätzt. Der Planfeststellungsbeschluss, der ab dem 20. Januar 2025 öffentlich einsehbar ist, folgt einem langwierigen Verfahren, das im Mai 2012 begann und durch zahlreiche Prüfungen und Änderungen geprägt war.

Der erste Bauabschnitt ist der zweite planfestgestellte Abschnitt der insgesamt 105 Kilometer langen Trasse. Der Landrat sieht den Lückenschluss der A39 als entscheidend für die wirtschaftliche Entwicklung der Region. Zudem umfasst das Projekt auch Rück- und Neubauten von Brücken sowie Maßnahmen zum Lärmschutz, zur natürlichen Wasserversorgung und zu Querungshilfen für Tiere, um Umweltbelange zu berücksichtigen.

Das öffentliche Auslegungsverfahren für den Planfeststellungsbeschluss läuft bis zum 4. Februar 2025, wobei juristische Auseinandersetzungen gegen den Beschluss möglich sind. Das KlimaKolletiv in Lüneburg prüft bereits rechtlichen Widerstand, und der BUND Niedersachsen hat Klage gegen einen geänderten Planfeststellungsbeschluss zwischen Wolfsburg und Ehra-Lessien eingereicht. Eine Antwort der Planfeststellungsbehörde wird Anfang Februar erwartet.