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Die Anpassung der Regionalklassen für Kfz-Versicherungen hat weitreichende Auswirkungen auf die Prämien von etwa 9,4 Millionen Autofahrern in Deutschland. Ab 2025 werden die Regionalklassen für insgesamt 76 der 412 Zulassungsbezirke in Deutschland neu festgelegt, was zu unterschiedlichen finanziellen Belastungen für die Autofahrer führen wird. Chip.de berichtete über die grundlegenden Änderungen, die auf einer Analyse von Unfallschäden in spezifischen Bezirken basieren.
Die neuen Regionalklassen werden nach dem Bezirk der Fahrzeugregistrierung und nicht nach dem Schadensort eingestuft. Offenbach und Berlin verzeichnen die schlechteste Schadensbilanz, wobei die Schäden in diesen Städten nahezu 40 Prozent über dem Durchschnitt liegen. Daher wurden sie in die Regionalklasse 12 eingestuft. Dagegen hat der Bezirk Elbe-Elster in Brandenburg die beste Schadensbilanz, mit Schäden, die 30 Prozent unter dem Durchschnitt liegen. Diese Anpassungen haben direkten Einfluss auf die Versicherungsbeiträge: In 49 Bezirken könnten Autofahrer höhere Prämien zahlen, während 59 Bezirke mit einer besseren Einstufung von günstigeren Prämien profitieren.
Auswirkungen auf die Versicherungsbeiträge
Im Detail bezieht sich die neue Regelung darauf, dass die Haftpflichtversicherung in 108 Zulassungsbezirken angepasst wird. Hier könnten 9,4 Millionen Autofahrer in den betroffenen 49 Bezirken mit höheren Prämien rechnen, wohingegen 4,7 Millionen Autofahrer in 59 Bezirken von günstigeren Tarifen profitieren könnten. In 304 Bezirken bleibt die Haftpflichtklasse jedoch unverändert, betroffen sind etwa 33 Millionen Versicherte. Dabei ist zu beachten, dass die Regionalklassen in größeren Städten tendenziell höher ausfallen als in ländlichen Gegenden.
Die höchsten Prämien finden sich in städtischen Regionen wie Berlin, Offenbach, Hamburg und München, während ländliche Gebiete in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Rheinland-Pfalz günstigere Tarife bieten. Die Berechnung der Regionalklassen obliegt dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) und basiert auf den Schadensbilanzen der Zulassungsbezirke, die für die Berechnung in der Haftpflicht-, Vollkasko- und Teilkaskoversicherung herangezogen werden. Autofahrer, die ihre Versicherungsbeiträge senken möchten, sollten einen Wechsel in Betracht ziehen, wobei die Kündigung bis zum 30. November erfolgen muss. Weitere Informationen zu den geltenden Regionalklassen und den spezifischen Anpassungen sind auf adac.de erhältlich.