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Der Gault&Millau Restaurantführer hat posthum vier Kochmützen an den Kreis Euskirchen verliehen. Diese Auszeichnungen betreffen die Restaurants „Tapferes Schneiderlein“ in Bad Münstereifel und „Bembergs Häuschen“ in Flamersheim, die beide nicht mehr existieren.
Die Auszeichnung für das „Tapfere Schneiderlein“ wurde Michael Griese zuteil, der das Lokal Anfang 2025 schließen musste. „Bembergs Häuschen“, welches mit drei roten Kochmützen ausgezeichnet wurde, schloss ebenfalls im Januar 2025. Michael Griese hatte das „Tapfere Schneiderlein“ 2011 als Café und Bistro eröffnet. Trotz der Herausforderungen durch die Corona-Pandemie und die anschließende Flutkatastrophe, konnte das Restaurant seit Oktober 2022 mit einem neuen Konzept, das sich verstärkt auf die Speisen konzentrierte, zunächst Erfolge verzeichnen.
Herausforderungen für die Gastronomie
Die wirtschaftliche Situation der gehobenen Gastronomie ist angespannt. Griese schilderte, dass sich das Sozialverhalten der Gäste ab Ostern 2024 veränderte, was zu einem Rückgang der Einnahmen führte. Unter anderem steigende Preise durch erhöhte Mehrwertsteuer und hohe Energiepreise führten zu einer finanziellen Belastung. Letztendlich musste das „Tapfere Schneiderlein“ Ende Dezember 2024 endgültig schließen, und nun wird über das Inventar des Lokals und einen Nachmieter nachgedacht.
Im Zusammenhang mit den Auszeichnungen verkündete der Gault&Millau Restaurantguide 2025 auch die besten Restaurants Deutschlands. Benjamin Peifer vom Restaurant Intense in Wachenheim wurde als Koch des Jahres ausgezeichnet. Prof. Jochen Rädeker, Herausgeber des Guides, lobte die gestiegene Qualität in der deutschen Gastronomie und bemerkte einen Trend zu nachhaltigen Konzepten und regionalen Produkten, wie tageskarte.io berichtete.
Die ganze Branche hat mit dem Rückgang von Gastronomiebetrieben zu kämpfen, und der Verlust von prominenten Restaurants wie dem „Tapferen Schneiderlein“ zeigt eindrücklich die Herausforderungen, vor denen viele Betriebe stehen.