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Telenotarzt-System „Bergisches Land“ startet im Frühjahr 2025!

Die ADAC Telenotarzt gGmbH wird zusammen mit Umlaut Telehealthcare einen neuen Telenotarztstandort im „Bergischen Land“ einrichten. Dies wurde kürzlich von der Stadt Leverkusen bekanntgegeben, die für das Vergabeverfahren zuständig ist. Der Telenotarztstandort wird den Ennepe-Ruhr-Kreis, den Kreis Mettmann sowie die Städte Remscheid, Solingen, Wuppertal und Leverkusen abdecken. Der geplante Start des Telenotarztstandorts ist im Frühjahr 2025.

Andreas Estermeier, Geschäftsführer von ADAC Telenotarzt, äußerte sich optimistisch über die Kooperation, die der Verbesserung der notärztlichen Versorgung dienen soll. In diesem Zusammenhang plant ADAC Telenotarzt eine Zusammenarbeit mit regionalen Kliniken in der Leitstelle der Feuerwehr Leverkusen und der Leitstelle Mettmann. Die technische Umsetzung erfolgt in Kooperation mit Umlaut Telehealthcare, einem Pionier im Telenotarztwesen in Deutschland, der seit 2014 den ersten Telenotarztstandort in Aachen (NRW) betreibt.

Telenotarzt und Notfalldiagnose

Die Bedeutung der Telenotarzt-Technik wird ebenfalls durch die Worte von Herrn Valentin, einem praktizierenden Notarzt, untermauert. Dieser hat in seiner beruflichen Laufbahn viele Notfälle erlebt und hätte sich in vielen Fällen eine telefonische Unterstützung durch einen Telenotarzt gewünscht. Interessanterweise erfordern lediglich 15% der Notarzteinsätze tatsächlich die physische Anwesenheit eines Notarztes. Geschulte Notfallsanitäter sind in der Lage, in vielen Situationen auch ohne Notarzt auszukommen. Die Telenotarzt-Technik ist direkt in Rettungswagen integriert, um im Ernstfall eine umgehende Unterstützung zu gewährleisten.

Einige Herausforderungen sind jedoch anzumerken, insbesondere wenn Notärzte unnötig per Hubschrauber oder separatem Fahrzeug zu einem Einsatz geschickt werden. Die umlaut telehealthcare GmbH bietet Lösungen entlang der gesamten Rettungskette an. Rettungskräfte benötigen im Durchschnitt sechs bis sieben Minuten, um am Einsatzort zu sein. Bei Herzstillstand sind neuronale Schäden bereits nach drei Minuten ohne Sauerstoffzufuhr zu erwarten. Daher ist es entscheidend, dass Rettungsdienstpersonal, Telenotarzt oder die Leitstelle einen effektiven Datensatz erstellen, der schnell an das Krankenhaus übermittelt wird. Diese digitale Rettungskette besteht aus vielen verknüpften Tools, die zusammenwirken.

Die Bedarfsplanung in der Notfallversorgung erfolgt oft auf basis von Einsätzen des Vorjahres, wodurch die Möglichkeiten der Vernetzung nicht ausreichend berücksichtigt werden. Innovative Forschungsprojekte wie „preRESC“ prognostizieren Notfälle, basierend auf demographischen Daten und anderen Faktoren. Telenotarzte sind theoretisch unabhängig von Raum und Zeit, jedoch gibt es bürokratische Hürden. Die Telemedizin hat das Potenzial, Leben zu retten, insbesondere in strukturschwachen Regionen.

Die umlaut telehealthcare GmbH sorgt für hohe technische und personelle Qualitätsstandards und legt großen Wert auf klare Botschaften sowie die Ansprache der Anwender, die mit den Produkten arbeiten. Über 30.000 Einsätze in der Regelversorgung belegen die Effektivität des Systems.