
In der Zuckerfabrik Uelzen werden in der Kampagne 2024/2025 so viele Rüben wie nie zuvor verarbeitet. Derzeit sind noch etwa 8-9% der Zuckerrüben auf den Feldern, während mehr als 90% bereits in die Fabrik geliefert wurden. Die Abholung der restlichen Rüben ist für die Woche vom 10. bis 15. Februar geplant. Im Vergleich zum Vorjahr gab es deutlich weniger Frostschäden, was auf die optimalen Temperaturen zurückgeführt wird. Frost hatte den Rüben nicht viel an, da sie durch ein spezielles Vlies geschützt sind.
Die Nordzucker AG testet erstmals Temperatur-Sensoren aus Edelstahl zur Überwachung der Rüben-Mieten. Diese Sensoren ermöglichen es, die Temperatur in den Mieten online abzurufen. Im August wurde ein neuer Extraktionsturm eingeweiht, der die Effizienz der Zuckergewinnung verbessert; der Bau dieses Turms kostete rund 20 Millionen Euro und dauerte sieben Monate. Die Zuckerfabrik Uelzen verarbeitet über 3 Millionen Tonnen Rüben, die größte Menge in ihrer Geschichte. Während der Kampagne liefern rund 120.000 Fahrzeuge Rüben an die Fabrik. Die Logistik funktioniert gut, auch wenn es kleinere Störungen gab, darunter ein Brand eines Rübenlasters.
Aktuelle Herausforderungen und Erntebedingungen
Für die Kampagne 2023/2024, die besonders lang ist, wird ein Ende voraussichtlich Mitte Februar erwartet. Etwa 90 Prozent der Rüben in Deutschland wurden bereits verarbeitet. Hohe Rübenerträge, aber niedriger Zuckergehalt beeinflussen die Kampagne. In den letzten Wochen erschwerten nasse Witterung und Frost die Ernte. Das Rübenjahr 2023 war durch ergiebige Niederschläge und Kälte im Frühjahr geprägt. Die flächendeckende Rübenbestellung war erst ab Mitte April möglich, während trockenere Phasen im Mai und Juni das Wachstum der Pflanzen bremsten.
Ein nasser Sommer führte zwar zu einem Wachstumsschub und einer Zunahme der Rübenmasse, jedoch liegt der Zuckergehalt der Rüben im Durchschnitt bei etwa 16,5 Prozent, was historisch niedrig ist. Der niedrige Zuckergehalt erfordert mehr Wasserverdampfung zur Zuckerproduktion, was den Energieaufwand erhöht. Zudem erschwerten Dauerregen, Hochwasser, Schnee und Eis die Ernte, den Transport und die Verarbeitung. Teilweise stehendes Wasser auf den Feldern erschwert den Zugang und die Bearbeitung, sodass die Rüben oft mit viel Erde in die Werke kommen, was den Verarbeitungsprozess kompliziert.
Die Verarbeitung selbst läuft stabil, jedoch auf niedrigerem Niveau aufgrund abnehmender Rübenqualitäten. Alexander Godow, COO der Nordzucker AG, betont die Herausforderungen für Mitarbeiter und Anlagen sowie die Priorität der Arbeitssicherheit. Weitere Details zur Kampagne werden bei der Winterversammlung der Nordzucker AG am 29. Januar erwartet.