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In Gammertingen fand eine intensivere Diskussion über die Zukunft des Altenpflegeheims St. Elisabeth statt. Der Gemeinderat beschäftigte sich in seiner jüngsten Sitzung mit dem Haushaltsplan und dem Zustand des geplanten Neubaus des Pflegeheims, der von der Architektur-Gruppe Supper Heinemann entworfen wird.
In der Haushaltssitzung wurde beschlossen, sich zunächst auf kleinere Projekte zu konzentrieren. Die Fraktionen der Grünen, SPD und der unabhängigen Bürger legten Vorschläge für Projekte mit geringen fünfstelligen Beträgen vor, die für lebhafte Diskussionen sorgten. Kämmerer Siegfried Hagg stellte den Haushaltsplan vor, dem alle drei Fraktionen zustimmten.
Diskussion um den Erhalt des alten Gebäudes
Während der Sitzung äußerte Gerhard Jaudas von der CDU Bedenken zur finanziellen Belastung der Stadt. Er sprach sich gegen den Verkauf des alten St. Elisabeth-Gebäudes aus und schlug stattdessen eine Streichung einer geplanten 50-Prozent-Stelle für einen Energieberater sowie den Verzicht auf eine Leader-Förderung in Höhe von 9500 Euro für die Gruppe Inovag vor, die sich um die Nachnutzung des Pflegeheims kümmern soll. Gerhard Lieb von der GRfA unterstützte die Streichung ebenfalls und äußerte Zweifel, ob die Stadt den Erhalt des Altgebäudes finanzieren könne.
Hans Hübner, der für die Grünen und die SPD sowie die unabhängigen Bürger spricht, stellte jedoch Anträge für die Aufnahme kleiner Projekte in den Haushalt. Darunter befinden sich eine Innenstadtkonzeption, ein Radwegekonzept sowie ein Bürgerbeteiligungsprozess mit dem Titel „Älter werden in Gammertingen“. Hübner betonte auch die Wichtigkeit des Nachnutzungsprojekts für das alte St. Elisabeth-Gebäude.
Neubaupläne und Herausforderungen
Parallel zu diesen kommunalen Diskussionen wird der Neubau des Altenpflegeheims St. Elisabeth weiter vorangetrieben. Aktuell arbeiten die zuständigen Fachbüros an den Entwürfen, die jedoch hinter dem ursprünglichen Zeitplan zurückbleiben. Um gesetzliche Änderungen zu vermeiden, müssen die Gewerke bis 2025 ausgeschrieben werden; andernfalls drohen Mehrkosten von bis zu 25% der Auftragssumme. Dies könnte die Gesamtkosten des Projekts auf über 20 Millionen Euro steigen lassen, wobei der Baubeginn für Anfang 2026 angestrebt wird.
In der Entwurfsplanung wurden bereits Einsparungen vorgenommen, so dass insgesamt 430 Quadratmeter Bruttofläche eingespart werden konnten. Zudem sind verschiedene Varianten für die Zufahrt zum neuen Heim diskutiert worden, wobei die Entscheidung auf einen teilweisen Neubau des Zugangsstraßens fiel. Außerdem wurden 33 Parkplätze eingeplant, was in Abstimmung mit der Heimleitung erfolgt ist. Eine Überdachung für mehr als 35 Parkplätze wurde ebenfalls besprochen, da deren Sicht auf das alte Gebäude St. Elisabeth teilweise verstellen könnte.
Zur Wärmeversorgung stehen ebenfalls mehrere Varianten zur Auswahl, darunter eine Kombination aus Luftwärmepumpe, Photovoltaikanlage und Solarthermie, die vom Gemeinderat genehmigt wurde, da sie als kostengünstig gilt.