Miltenberg

Miltenberger Gemeinden gegen die Müllflut: Zunahme von wilden Ablagerungen!

In der Region Kreis Miltenberg ist das Problem wilder Müllablagerungen zunehmend besorgniserregend. Bürgermeister Bernd Kahlert (CSU) von Miltenberg beobachtet eine Überfüllung der öffentlichen Mülleimer, die er als Folge des neuen Abfuhrrhythmus sieht. Diese Situation hat zu einer Zunahme illegaler Müllentsorgungen in der Stadt geführt, sowohl in Mülleimern als auch in Wäldern. Die steigenden Müllmengen verursachen einen höheren Personalaufwand und erhebliche Mehrkosten für die Stadtreinigung, die letztlich von der Allgemeinheit getragen werden müssen.

Ähnliche Probleme berichten auch andere Bürgermeister in der Region. Peter Schmitt (CSU) aus Amorbach stellt fest, dass es dort ebenfalls mehr wilde Müllablagerungen gibt. In Erlenbach beklagt Bürgermeister Christoph Becker (CSU), dass Müllsäcke an Bushaltestellen und in Wäldern abgestellt werden, was zu einem hohen Entsorgungsaufwand führt. Der Bauhof in Obernburg sieht sich gezwungen, regelmäßig illegal entsorgten Müll außerhalb des Ortsbereichs zu beseitigen. Becker schätzt, dass durch die zusätzliche Stadtreinigung die Kosten um 30 bis 50 Prozent gestiegen sind.

Hintergründe zur Müllentsorgung

Das Problem der wilden Ablage von Sperrmüll reicht über die aktuelle Umstellung auf einen vierwöchigen Rhythmus der Restmüllabfuhr hinaus, die seit Juli 2024 besteht. Auch in Niedernberg finden Bauhofmitarbeiter regelmäßig illegal abgeladenen Müll an Altglascontainern. Obwohl Bürger in Niedernberg anfangs über den neuen Abfuhrrhythmus klagten, scheinen sich die Sorgen weitgehend gelegt zu haben. Viele Haushalte haben bereits größere Restmülltonnen bestellt, jedoch gab es Lieferprobleme. Eine Familie wartet seit September 2024 auf eine größere Tonne, die für Windeln nicht ausreicht. Zudem ist die Nachfrage nach zusätzlichen Restmüllsäcken gestiegen, wobei Obernburg 2023 rund 560 und 2024 bereits rund 800 zusätzliche Säcke verzeichnet hat.

Trotz der Herausforderungen gibt es auch positive Entwicklungen. In Elsenfeld und Wörth sind kaum noch Beschwerden über die Müllabfuhr zu hören, und einige Bürger haben sich an die neue Abfuhrpraxis angepasst, indem sie weniger Essensreste in die Restmülltonne werfen. Hintergrund für die Umsetzung der neuen Abfuhrpraxis ist der Wunsch, Kosten zu dämpfen und die Mülltrennung zu verbessern. Die RMG Rohstoffmanagement aus Eltville in Hessen ist seit der Umstellung für die Abfuhr zuständig. Vor diesem Hintergrund hat die CSU-Kreistagsfraktion einen Antrag zur Optimierung des Müllabfuhr-Rhythmus eingereicht und fordert einen dreiwöchigen Rhythmus, besonders in den Sommermonaten.

Illegale Müllentsorgung stellt nicht nur in Miltenberg ein wachsendes Problem dar. Wie auf [usdm.net](https://www.usdm.net/illegale-abfallentsorgung/) berichtet wird, entsorgen Verbraucher Elektroschrott, altes Mobiliar und gefährliche Chemikalien auf abgelegenen Grundstücken, in der Natur oder auf öffentlichen Flächen. Die Ursachen für diese illegale Entsorgung sind oft Zeit- und Kostenersparnis sowie mangelndes Umweltbewusstsein. In Deutschland hat sich die illegale Müllablagerung in den letzten Jahren versechsfacht, was besonders während der Corona-Pandemie zu einem Anstieg führte. Behörden empfehlen Bürgern, illegale Müllablagerungen dem zuständigen Ordnungs- oder Umweltamt zu melden, um gegen dieses Problem vorzugehen.