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Messerattacke in Aschaffenburg: Psychiatrie-Experte warnt vor Ängsten!

In Aschaffenburg ereignete sich am Mittwoch ein tragischer Messerangriff, bei dem ein zweijähriges Kind und ein 41-jähriger Mann getötet wurden. Drei weitere Personen wurden bei diesem Vorfall verletzt. Tatverdächtig ist ein 28-jähriger Afghaner, der sich in psychiatrischer Behandlung befindet und dessen Asylverfahren bereits abgeschlossen wurde. Der Mann hatte ursprünglich seine freiwillige Ausreise angekündigt, war jedoch seit Mitte November 2022 in Deutschland.

Der Vorfall hat eine politische Debatte über den Umgang mit psychisch kranken Straftätern ausgelöst. Thomas Mohr, stellvertretender Vorsitzender der Gewerkschaft der Polizei Baden-Württemberg, warnte vor der Stigmatisierung von psychisch kranken Tätern und forderte eine bessere Zusammenarbeit zwischen Polizei, Gesundheitsbehörden und psychiatrischen Einrichtungen. Ralf Kusterer, Landesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft, berichtete von einer steigenden Zahl schuldunfähiger Täter aufgrund psychischer Erkrankungen.

Politische Reaktionen und Forderungen

Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) forderte von der Bundesregierung mehr Unterstützung für die Sicherheitsbehörden, während SPD-Politiker Sascha Binder kritisierte, dass der Tatverdächtige nicht in Deutschland hätte sein dürfen. Die Grünen forderten eine sorgfältige Aufarbeitung der Umstände des Vorfalls. FDP-Fraktionsvorsitzender Hans-Ulrich Rülke setzte sich für die Möglichkeit ein, illegal Eingereiste an der Grenze zurückzuweisen. AfD-Fraktionschef Anton Baron wies ein Register für psychisch kranke Gewalttäter zurück und forderte die konsequente Durchsetzung des geltenden Rechts.

Psychologin Katalin Dohrmann wies darauf hin, dass Gewaltbereitschaft bei Geflüchteten häufig aus schweren Traumatisierungen resultiere. Diese Thematik wird in der Öffentlichkeit zunehmend diskutiert, insbesondere nach den schrecklichen Vorfällen in verschiedenen deutschen Städten, darunter auch der Messerangriff in Aschaffenburg. Borwin Bandelow, einem Psychiater und Angstforscher aus Göttingen, ist sich der potenziellen Auswirkungen solcher Ereignisse auf die politische Diskussion bewusst. Er prognostiziert, dass die momentane Lage Ängste und Vorurteile gegenüber Migranten schüren könnte, von denen populistische Parteien profitieren könnten.

Statistisch gesehen sei die Gefahr, selbst Opfer eines solchen Angriffs zu werden, jedoch gering, so Bandelow, der auch auf eine Häufung von Messerattacken in Deutschland hinweist. Die besorgniserregende Entwicklung dieser Vorfälle, wie auch andere Angriffserien in Städten wie Mannheim, Solingen und Magdeburg, lässt viele Menschen in einem Gefühl der Unsicherheit zurück.