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Im Rahmen des Personalmangels im öffentlichen Dienst hat die RBB-Reporterin Theresa Majerowitsch für „Brandenburg aktuell“ ein Interview mit Oberbürgermeister Steffen Scheller zur Situation in der Stadtverwaltung Brandenburg an der Havel geführt. Die Recherche thematisiert die Herausforderungen, mit denen die Stadtverwaltung konfrontiert ist, sowie Maßnahmen zur Attraktivitätssteigerung für Auszubildende und Jobsuchende. Dabei wird auch auf die bevorstehenden Tarifrunden für den Öffentlichen Dienst eingegangen.
Ein besonderer Fokus liegt auf Bereichen mit hohem Stellenbedarf, insbesondere der Berufsfeuerwehr. Die Dreharbeiten fanden in der Feuer- und Rettungswache in der Fontanestraße 1 statt. Der Beitrag wird am Freitag, den 24. Januar 2024, ab 19:30 Uhr in „Brandenburg aktuell“ ausgestrahlt, wie stadt-brandenburg.de berichtet.
Personalbedarf im Öffentlichen Dienst
Eine umfassende Analyse des dbb zeigt, dass im deutschen öffentlichen Dienst aktuell mindestens 551.500 Beschäftigte fehlen. Diese Lücke betrifft vor allem Sektoren wie Bildung, Gesundheit, Infrastruktur sowie die Innere und Äußere Sicherheit. In der Erhebung wurde auch der Zuwachs an Aufgaben, insbesondere bei Kommunen, berücksichtigt.
Neu integrierte Berufsgruppen in der Analyse sind unter anderem Bundeswehrbeschäftigte, Richter und Lebensmittelkontrolleure. Es wurden umfassend alle Teilbereiche und Trägerschaften in der Pflege, den Schulen und Kitas erfasst. Die Sonderbelastungen, wie die Grundsteuerreform und gestiegene Schülerzahlen durch Migrationsdruck, werden ebenfalls hervorgehoben.
Besonders alarmierend ist die Prognose, dass in den nächsten zehn Jahren 1,36 Millionen Beschäftigte, was 27% der aktuellen Arbeitskräfte ausmacht, altersbedingt aus dem Dienst ausscheiden werden. Der dbb fordert angesichts dieser Situation bessere Arbeitsbedingungen und konkurrenzfähige Gehälter. Zudem wird eine Reduzierung der Verwaltungsaufgaben sowie ein Abbau von Bürokratie und Digitalisierung notwendig erachtet. Kritik äußert der dbb auch an dem als desinteressiert wahrgenommenen Dialog der Bundesregierung mit Experten über staatliche Leistungen, zumal häufig nur 24 Stunden für Stellungnahmen in Gesetzgebungsverfahren zur Verfügung stehen, wie dbb.de anmerkt.