
Die Landratswahl in Mittelsachsen steht bevor. Am Sonntag, den 26. Januar 2025, sind rund 240.000 Menschen wahlberechtigt. Die Wahl ist notwendig geworden, nachdem der bisherige Landrat Dirk Neubauer im Juli 2024 aufgrund von politischen und persönlichen Gründen seinen Rücktritt angekündigt hat. Neubauer war seit dem 1. Oktober 2024 nicht mehr im Amt, seine Aufgaben werden derzeit vom ersten Beigeordneten wahrgenommen.
Wahlberechtigt sind Deutsche und EU-Staatsangehörige ab 18 Jahren, die seit mindestens drei Monaten ihren Hauptwohnsitz in Mittelsachsen haben. Die Wahlbenachrichtigungen wurden bis zum 5. Januar versendet. Fünf Kandidaten treten beim Wahlgang an:
- Sven Krüger (parteilos, Oberbürgermeister von Freiberg, 51 Jahre)
- Jens Tamke (AfD, Stadtrat in Roßwein, Jahrgang 1967)
- Mario Rolf Lorenz (SPD, Mitglied im Kreisvorstand, Jahrgang 1976)
- Cindy Reimer (Linke, Fraktionsvorsitzende im Kreistag, Jahrgang 1992)
- Stefan Trautmann (Freie Sachsen, Stadtrat in Döbeln, Jahrgang 1987)
Wahlablauf und Details
Die Wahllokale sind am Wahlsonntag von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Wähler müssen einen gültigen Personalausweis oder Reisepass vorlegen. Die Stimmabgabe erfolgt in der Wahlkabine, und der Stimmzettel muss gefaltet in die Wahlurne geworfen werden. Bei Fehlern auf dem Stimmzettel kann ein neuer angefordert werden. Wichtig: Die Stimmabgabe ist ungültig, wenn der Wille des Wählers nicht eindeutig erkennbar ist oder unzulässige Symbole verwendet werden. Für Barrierefreiheit in den Wahlräumen ist gesorgt, und Hilfspersonen können auf Wunsch unterstützen. Die Mitnahme von Partnern in die Wahlkabine ist nicht gestattet, jedoch sind Säuglinge und Kleinkinder erlaubt. Die Ergebnisse der Wahl werden am Wahlabend auf der Webseite des Landkreises veröffentlicht.
Falls im ersten Wahlgang kein Kandidat mehr als die Hälfte der Stimmen erhält, findet ein zweiter Wahlgang am 23. Februar 2025 statt.
Der Rücktritt von Dirk Neubauer einige Monate zuvor kündigte tiefere Probleme an. Neubauer war der einzige Landrat in Sachsen, der nicht auf dem Ticket der CDU gewählt wurde, sondern Unterstützung von Linken, SPD und Grünen erhielt. Er kündigte an, dass er sein Amt bis zum 31. März 2025 niederlegen wird. Die Gründe für seinen Rücktritt umfassen den fehlenden politischen Gestaltungswillen sowie persönliche Anfeindungen von rechten Kräften. Zudem äußerte er, dass Mandatsträger in der aktuellen politischen Landschaft zunehmend als „Freiwild“ betrachtet werden, insbesondere bei unpopulären Positionen.
Eine Umfrage zeigte, dass 45% der Befragten Anfeindungen über soziale Netzwerke erlebt haben. In direkten Begegnungen berichteten 48% von ähnlichen Erfahrungen. Diese Ergebnisse verdeutlichen die Belastungen, unter denen einige Mandatsträger aktuell stehen, und können sich auf die bevorstehenden Wahlen auswirken, wie MDR berichtete.
Für die Wahl benötigte Informationen können auf der Webseite Sächsische.de eingesehen werden.