
Die Zahl der Zahnärzte in Sachsen sinkt seit Jahren, was die medizinische Versorgung in der Region zunehmend gefährdet. Am 31. Dezember 2024 waren nur noch 2970 Zahnärzte in Sachsen tätig, 239 weniger als fünf Jahre zuvor. Prognosen des Sozialministeriums zufolge werden bis 2030 mehr als 60 % der niedergelassenen Zahnärzte das Rentenalter erreichen, was die ohnehin angespannte Situation weiter verschärfen könnte. Ein zentrales Problem dabei ist der fehlende Nachwuchs: 2024 beendeten mehr als doppelt so viele Zahnärzte ihre Tätigkeit im Vergleich zu den Neuzulassungen. Dies führt dazu, dass insbesondere in Mittelsachsen und Chemnitz bereits unterversorgte Regionen existieren, während Leipzig und Dresden eine gute Versorgung bieten, wie die LVZ berichtete.
Aktuell liegt das Durchschnittsalter der Zahnärzte in Sachsen bei 54,6 Jahren. Um den Herausforderungen zu begegnen, fördert die KZV Studierende bei Pflichtpraktika in schlecht versorgten Regionen. Neben einem Bürokratieabbau und dem Wegfall der Budgetierung fordern die Zahnärzte auch die Einführung einer Landzahnarztquote, ähnlich wie in der Allgemeinmedizin. Sozialministerin Petra Köpping hat bereits ihre Unterstützung für diese Maßnahme ausgesprochen. Die Vorbereitungen zur Einführung der Landquote laufen, jedoch sind keine zusätzlichen Studienplätze geplant. In der Universitätszahnklinik Leipzig werden Studierende darauf vorbereitet, effiziente Methoden zu erlernen, um eine optimale Patientenversorgung zu gewährleisten.
Dringender Bedarf an Nachwuchs im Zahnarztberuf
Die KZV Thüringen hat mit gesetzlichen Krankenkassen einen Strukturfonds initiiert, um finanzielle Anreize für die Berufsausübung zu schaffen. Die Landesregierung hat auf die Warnungen der KZV reagiert und die Niederlassungsförderungen für Zahnarztpraxen und Apotheken ausgeweitet. Für das Haushaltsjahr 2024 stehen 1,415 Millionen Euro zur Verfügung, und die maximale Förderhöhe für Investitionen wurde von 20.000 Euro auf bis zu 40.000 Euro angehoben. Die neuen Richtlinien zur Niederlassungsförderung traten rückwirkend zum 1. Januar 2023 in Kraft und laufen bis Ende Dezember 2025. Um den Nachwuchs gezielt zu gewinnen, hat die KZV Thüringen mehrere Maßnahmen initiiert, wie Förderprogramme und Berufskundevorlesungen, sowie Beratungsgespräche für neue Zahnärzte, wie zm-online berichtete.