In Rottweil wird ein neues Weinbauprojekt ins Leben gerufen, das die Bürger aktiv einbeziehen und die alte Weintradition der Region wiederbeleben soll. Unter dem Namen „Civitas Bürgerweinberge“ wurde ein Verein gegründet, der sich der Schaffung von Weinbergen für die bevorstehende Landesgartenschau 2028 widmet. Der Bauausschuss des Gemeinderats hatte im Juli 2024 bereits die Anlage der Weinberge genehmigt, berichtet die NRWZ.
Die Gründung des Vereins fand kürzlich in der Weinstube Grimm statt und wurde maßgeblich von erfahrenen Weinbau-Experten initiiert, darunter Weinbautechniker Thomas Lippert, Önologe und Weinhändler Michael Grimm sowie Winzerin Elke Hugger. Ziel des Vereins ist es, die Bürgerweinberge nachhaltig und naturnah ohne Gewinnerzielungsabsicht zu bewirtschaften. Alle Einnahmen sollen für gemeinnützige Zwecke verwendet werden. Zudem werden Klima- und Bodendaten gesammelt, um geeignete Rebsorten auszuwählen.
Geplante Anbauflächen und Community-Engagement
Die geplanten Weinbauflächen umfassen eine Südlage am Höllenstein mit 1200 Quadratmetern und eine Lage am „Schwarzen Felsen“ mit 2000 Quadratmetern, in denen insgesamt 600 bis maximal 1000 Weinstücke gepflanzt werden können. Schätzungen zufolge könnten bis zu 500 Liter Wein gewonnen werden. Die Rebstöcke sollen noch in diesem Jahr bestellt werden, damit sie pünktlich zur Landesgartenschau Früchte tragen. Um dieses Ziel zu erreichen, sind mehrere Schritte nötig, darunter die Rodung des Waldes, die Einholung von Genehmigungen bei den Forst- und Naturschutzbehörden sowie Bodenuntersuchungen zur Ermittlung der Bodeneignung, wie die Mein Stuttgart berichtete.
Die Pflege der Weinberge soll mit Unterstützung von Freiwilligen erfolgen, und ein Online-Mitgliedsformular wird bald zur Verfügung stehen, um interessierte Bürger zur Teilnahme einzuladen. Das Projekt hat das Potenzial, nicht nur die Weinbaugeschichte Rottweils wiederzubeleben, sondern auch das Gemeinschaftsgefühl zu stärken und neue Kontakte zu knüpfen.
