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Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat während der Anfangszeit der Corona-Pandemie persönliche Herausforderungen und Einschränkungen erlebt. Im Zuge seiner Isolation zur Wahrung der Gesundheit seiner Frau, Elke Büdenbender, zog er sich in eine Dachkammer zurück. Büdenbender ist Transplantationspatientin und wurde durch eine bei Steinmeier aufgetretene Infektion eines Sicherheitsbeamten während einer Autofahrt von Zwickau nach Berlin besonders gefährdet.
Steinmeier, 69 Jahre alt, musste sich nach den geltenden Quarantäneregeln zurückziehen. Während dieser Zeit lebte er auf einer Luftmatratze und hielt Abstand zu seiner 63-jährigen Frau. Er fühlte zwar, dass es ihn nicht so hart traf wie andere, die keine Rückzugsmöglichkeit hatten, beschrieb aber die Isolation dennoch als belastend. In der Dachkammer las er das Buch „1918. Die Welt im Fieber“ von Laura Spinney, was ihn zu tiefen reflektierenden Gedanken über die Vergangenheit anregte. Steinmeier bezeichnete das Werk als „beklemmend“ und lernte daraus, dass es über Jahrhunderte bewährte Praktiken zur Seuchenbekämpfung gab, darunter auch Kontaktbeschränkungen, die vor der Entwicklung von Tests, Medikamenten und Impfstoffen zur Verfügung standen.
Forderung nach Aufarbeitung der Pandemie
In einer weiteren Entwicklung hat Steinmeier die Notwendigkeit einer umfassenden Aufarbeitung der Corona-Politik betont. Er fordert, dass schnell nach der Bundestagswahl, die in knapp einem Monat ansteht, eine Analyse der während der Pandemie getroffenen Schutzmaßnahmen wie Masken, Impfungen und Schließungen erfolgt. Steinmeier sieht die Gefahr, dass das Verdrängte gefährlich sei und von Populisten genutzt werden könnte.
Er hat erklärt, dass er bereit sei, die Aufarbeitung notfalls selbst in die Wege zu leiten. Ein zentraler Hinweis seiner Argumentation ist, dass eine transparente Selbstreflexion über die Maßnahmen notwendig ist, um das Vertrauen in die Demokratie zurückzugewinnen. Gleichzeitig warnt er davor, sich bei der Aufarbeitung allzu sehr auf das Finden von Schuldigen zu konzentrieren.
Die CDU hat signalisiert, offen für eine Aufarbeitung der Corona-Pandemie auf Bundesebene zu sein. Steinmeier hat erneut betont, dass die Aufarbeitung von großer Bedeutung sei, um Lehren aus der Vergangenheit für zukünftige Herausforderungen zu ziehen.
Weitere Details zu Steinmeiers Isolation und seinen Gedanken während der Pandemie sind in einem Bericht von Bild nachzulesen, während Welt umfassend über die geforderten Aufarbeitungen der Corona-Politik berichtet.