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Mirjam Hermann, eine 27-jährige Klima-Aktivistin aus Leipzig, wird in die Justizvollzugsanstalt Chemnitz eingewiesen. Hermann, die als Mitglied der Klimaschutzorganisation „Letzte Generation“ bekannt ist, wurde zu einer Haftstrafe von 15 Tagen verurteilt, weil sie eine Gerichtsanordnung zur Zahlung einer Geldstrafe von insgesamt 750 Euro nicht erfüllt hat. Die Strafe ergibt sich aus einer Protestaktion, bei der sie sich während der Internationalen Automobilausstellung (IAA) 2021 mit einem Banner an ein Brückengeländer über der A96 bei München gehängt hatte und dadurch den Verkehr störte. Diese Aktion führte zu einem Urteil des Amtsgerichts Fürstenfeldbruck, das sie wegen Nötigung verurteilte.
Da Hermann die Geldstrafe von 30 Tagessätzen zu je 25 Euro nicht bezahlen wollte, wurde die Ersatzfreiheitsstrafe angeordnet. Ihre Haft tritt am Freitag an und wird etwa zwei Wochen in Anspruch nehmen. Bei der JVA Chemnitz hat sie bereits erfahren, welche Gegenstände sie mitnehmen darf. Sie wollte unter anderem eine Gitarre und eine Mundharmonika einführen, doch beide Anfragen wurden abgelehnt. Hermann plant, während ihrer Zeit im Gefängnis a cappella zu singen, um sich während der Haft zu beschäftigen.
Geplante Mitbringsel und juristische Unterstützung
Hermann hat zudem versucht, ein Buch und einen zweiten linierten Block Papier in die JVA einzuschleusen, obwohl nur ein Block erlaubt ist. Unter den weiteren Gegenständen, die sie einpackte, befinden sich ein Wecker, eine Uhr, eine Sonnenbrille und ein Anti-Stress-Ring. Letzterer soll der Durchblutung der Finger dienen und Hermann hat vor, ihn als Lebenspartnerschaftsring zu verkaufen.
In juristischen Fragen wird sie von dem Verein „Rückendeckung für eine aktive Zivilgesellschaft“ beraten. Zudem ist Hermann mit weiteren Vorwürfen konfrontiert, da sie zusammen mit vier anderen Klimaschützern in Potsdam angeklagt wird, Teil einer kriminellen Organisation zu sein. Diese Vorwürfe sind umstritten und werden von einigen Juristen kritisch betrachtet. In einer Pressemitteilung äußert Hermann bereits ihre Kritik an der erneuten Durchführung der Automobilausstellung vier Jahre nach ihrer damaligen Aktion.
Die Situation belastet auch ihre Familie. Ihre Mutter, Barbara Herrmann, beschreibt den Haftantritt als einen schweren Moment, drückt jedoch auch ihren Stolz auf die Tochter aus.
Für mehr Informationen über den Vorfall, besuchen Sie [Bild](https://www.bild.de/regional/chemnitz/lesen-sie-mal-was-eine-klima-chaotin-ins-gefaengnis-mitnehmen-will-67934b20dcdce76d33002a03) und [Nordkurier](https://www.nordkurier.de/panorama/aktivistin-muss-ins-gefaengnis-weil-sie-geldstrafe-nicht-bezahlen-wollte-3267809).