In der Nacht auf Samstag erreichte die Polizei Kelheim mehrere Hinweise von besorgten Zeugen, die einen jungen Mann mit einer Schusswaffe im Hosenbund beobachtet hatten. Der Mann war zuvor in ein Restaurant im Donaupark in Kelheim eingetreten. In Anbetracht der möglichen Gefahr wurden sowohl zivile als auch uniformierte Polizeikräfte sofort zum Restaurant geschickt.
Beim Verlassen des Lokals wurde der 19-Jährige von den Polizeibeamten schnell festgehalten. Bei der anschließenden Kontrolle stellte sich heraus, dass der junge Mann eine sogenanntes Feuerzeugpistole im Hosenbund trug. Diese Waffe gilt als „Anscheinswaffe“ und ist nicht mit einer echten Schusswaffe vergleichbar.
Rechtliche Grundlagen für Anscheinswaffen
Das Mitführen solcher Anscheinswaffen ist nach dem Waffengesetz vorgeschrieben, um potenziell beunruhigende Situationen zu vermeiden. Gegen den 19-Jährigen wurde ein Verfahren wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz eingeleitet. Anscheinswaffen sind Gegenstände, die im äußeren Erscheinungsbild echten Waffen ähneln, jedoch keine echten Schusswaffen sind, wie juraforum.de berichtet.
In Deutschland definiert das Waffengesetz (WaffG), § 1 Abs. 2 Nr. 2, die rechtlichen Grundlagen für Anscheinswaffen. Der Erwerb und Besitz solcher Gegenstände sind grundsätzlich erlaubt, jedoch mit Einschränkungen. Der Erwerber benötigt eine Erwerbserlaubnis, wenn die Anscheinswaffe einer verbotenen Waffe ähnelt. Des Weiteren ist das Führen von Anscheinswaffen in der Öffentlichkeit gemäß § 42a WaffG verboten, mit einigen Ausnahmen, wie etwa für Theateraufführungen oder Filmproduktionen.
Die Gefahren von Anscheinswaffen sind nicht zu unterschätzen, da deren täuschend echter Auftritt zu Missbrauch führen kann, was in bedrohlichen Situationen oder Verwechslungen durch die Polizei resultieren kann. Im Beispiel eines Raubüberfalls könnte ein Täter mit einer Anscheinswaffe eine gefährliche Situation herbeiführen, was zeigt, wie delikat der Umgang mit diesen Gegenständen ist.
