
In Marburg hat die „Deutsche Blindenstudienanstalt“ (Blista) einen bedeutenden Schritt zur Förderung der gesellschaftlichen Teilhabe von Menschen mit Seheinschränkungen unternommen. Sie eröffnete eine Mediathek für Brettspiele, die speziell für blinde Menschen und deren Familien konzipiert ist. Laut einem Artikel von op-marburg.de wurde die „Bibliothek der Dinge“ im Dezember 2022 ins Leben gerufen, um den Zugang zu beliebten Spielen zu erleichtern.
Mirko Melz, Leiter des Zentrums für Barrierefreiheit der Blista, hebt die Herausforderungen hervor, die mit der Anschaffung von geeigneten Brettspielen für Menschen mit Sehbehinderungen verbunden sind, da diese häufig hohe Kosten verursachen. In der Mediathek können Nutzer neben Brettspielen auch Lernmaterialien und Bücher in Brailleschrift ausleihen. Die Spiele sind in Zusammenarbeit mit Spieleverlagen für blinde Menschen aufbereitet. Klassische Spiele wie Schach und Malefiz werden dabei in speziellen Versionen angeboten: Die Spielbretter sind dicker, mit Magneten und Vertiefungen ausgestattet, um ein besseres Spielerlebnis zu garantieren.
Positive Resonanz und Zukunftsaussichten
Die Resonanz auf das Angebot der Blista ist durchweg positiv, und es gibt bereits Anfragen nach weiteren umgesetzten Spielen. Diese Mediathek wird besonders von älteren Nutzern in Anspruch genommen, da das Augenlicht im Alter oft nachlässt. Das Angebot ist ausschließlich für Menschen mit Blindheit, Seh- und Lesebehinderung sowie für Eltern und Lehrer blinder Kinder zugänglich. Bei Fragen können Interessierte sich direkt an die Blista wenden (Info@blista.de).
Das Interesse an Brettspielen für blinde Menschen ist nicht neu. Wie dzblesen.de berichtet, sind Brett- und Kartenspiele in der Gesellschaft sehr beliebt, jedoch ist die Auswahl an Spielen für blinde Menschen begrenzt. Die Anpassung entsprechender Spiele ist oft komplex, sodass nicht alle herkömmlichen Spiele so umgestaltet werden können, dass sie ohne Hilfe spielbar sind. Einige Unternehmen und Privatpersonen engagieren sich jedoch dafür, neue und adaptierte Spiele zugänglich zu machen.
Letztlich bleibt festzuhalten, dass die Inklusion von blinden und sehenden Menschen in Freizeitaktivitäten durch solche Initiativen gestärkt wird, was wiederum das gesellschaftliche Leben bereichert.