
Michael Kellner, Bundestagsabgeordneter von Bündnis 90/Die Grünen, hat sich aktiv in das Repowering des Windparks am Autobahnkreuz Uckermark eingebracht. Im Rahmen seiner Initiative schlägt Kellner vor, einen Parkplatz an der A 11 für Schwertransporte zu öffnen, um die Anlieferung der neuen Windkraftanlagen zu erleichtern. Die Öffnung dieses Parkplatzes erfordert jedoch gesetzliche Genehmigungen, die Kellner aktuell mit dem Bundesverkehrsministerium klärt.
Kellner, der zuvor Bundesgeschäftsführer der Grünen war und nun als Staatssekretär von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck tätig ist, engagiert sich auch in der Umstellung der Raffinerie in Schwedt auf grüne Energiequellen. Momentan läuft die Raffinerie mit etwa 80 Prozent Auslastung, was Bedenken hinsichtlich der Geschwindigkeit der Transformation aufwirft. Kellner sieht jedoch Potenzial in der Herstellung von grünem Wasserstoff aus überschüssiger Windkraft, unterstützt durch das Unternehmen Enertrag. Hierbei wird eine ehemals für Gastransporte genutzte Pipeline nun für den Wasserstofftransport umgerüstet.
Projekte zur Wasserstoffproduktion
Ein weiteres Projekt zur Produktion von grünem Wasserstoff findet im Windpark Wohlsdorf im Landkreis Rotenburg statt. Hier wird ein Elektrolyseur zur Herstellung von Wasserstoff für den Schwerlastverkehr installiert. Das Investitionsvolumen beträgt 25 Millionen Euro und das Ziel ist die Nutzung von Windkraftstrom zur Produktion von jährlich 1.200 Tonnen Wasserstoff, was ausreichend für etwa 13 Millionen Lkw-Kilometer ist. Der Verwaltungsausschuss der Stadt hat bereits den Aufstellungsbeschluss genehmigt, und Anträge zur Förderung wurden beim Wirtschaftsministerium eingereicht.
Für das Projekt wird jedoch ein Förderbedarf von bis zu 30 Prozent staatlicher Unterstützung benötigt. Aktuell bestehen Herausforderungen durch den Mangel an Wasserstoff-Tankstellen und die Notwendigkeit der Umrüstung der Lkw-Flotte. Im Windpark stehen bereits Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 10 Megawatt zur Verfügung, und die geplante Nutzung einer alten Biogasanlage für den Elektrolyseur wird in Betracht gezogen. Zudem soll die Abwärme des Elektrolyseurs zur Beheizung eines benachbarten Hähnchenstalls und Wohngebiets verwendet werden.
In einer Planungssitzung am 25. Mai wurde über mögliche Lärm- und Verkehrsbelastungen diskutiert. Für den Wasserstofftransport sind täglich drei bis vier Lkw-Trailer vorgesehen. Es gibt zudem Überlegungen für die Errichtung einer eigenen Wasserstoff-Tankstelle, wobei bereits Konkurrenz an der A1 bei Elsdorf besteht.