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Am 27. Januar 2025 wird der Holocaust-Gedenktag begangen, ein wichtiger Tag für das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus. In Schleswig-Holstein sind zahlreiche Veranstaltungen geplant, um an die grausamen Verbrechen zu erinnern. In Kiel wird beispielsweise eine Menschenkette vor dem Opernhaus unter dem Motto „Nie wieder ist jetzt!“ gebildet. Zudem findet eine zentrale Gedenkfeier in Flensburg an der Marineschule Mürwik statt. Weitere Gedenkveranstaltungen sind in Husum, Itzehoe und Lübeck geplant, wie NDR berichtet.
Zusätzlich wird das Urteil im Prozess um einen Brandsatzwurf erwartet. Der angeklagte 34-Jährige hatte im Juli ein Fenster eines Mehrfamilienhauses mit einem Stein eingeworfen und einen Brandsatz hinein geworfen, während sich seine 15-jährige Ex-Freundin und ihr Bekannter im Haus befanden. Der Staatsanwaltschaft wirft dem Mann versuchten Mord vor. In einem weiteren Vorfall kam es zu einem Unfall auf der A1, wo ein Fahrzeug in die Leitplanke krachte. Die Vollsperrung in Richtung Lübeck wurde bis zum Abend aufrechterhalten. Der Fahrer wurde ins Krankenhaus gebracht. Hierüber berichtete ebenfalls NDR.
Studie zu den Lübecker Märtyrern
Parallel zu den aktuellen Geschehnissen gibt es neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu den Lübecker Märtyrern, die während der NS-Zeit eine zentrale Rolle spielten. Eine Studie, die im Rahmen des Forschungsprojekts „Geschichte, Rezeption und Bedeutung der Lübecker Märtyrer“ durchgeführt wurde und bis September 2024 läuft, zeigt ein differenziertes Bild der katholischen Priester Johannes Prassek, Hermann Lange, Eduard Müller und des evangelischen Pastors Karl Friedrich Stellbrink auf. Diese Priester wirkten in Lübeck, lehnten sich jedoch mit ihren Predigten gegen das Regime auf. Sie wurden am 10. November 1943 in Hamburg hingerichtet, wie DOMRADIO berichtet.
Der Studienautor Sebastian Holzbrecher hebt hervor, dass die bisherigen Annahmen über die Märtyrer als Opfer der nationalsozialistischen Propaganda zu einseitig waren. Die Priester kopierten nicht nur die Predigten des Bischofs Clemens August Graf von Galen, sondern fügten auch eigene Informationen hinzu, die als „Feindpropaganda“ galten. Dies führte dazu, dass Eltern von Lübecker Soldaten beim Bischof von Osnabrück über die Priester Beschwerde einlegten, da sie deren Seelsorgestunden als politisch und widerständig betrachteten. Die Untersuchung zielt nicht darauf ab, das Märtyrergedenken zu schmälern, sondern ein besseres Verständnis der damaligen Ereignisse zu fördern.