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Restaurants in Not: Kommt die Vorkasse wegen No-Shows?

Anstieg von No-Shows belastet Gastronomie in Schleswig-Holstein

In Schleswig-Holstein kämpfen zahlreiche Restaurants mit einem signifikanten Anstieg von sogenannten No-Shows, bei denen reservierte Plätze nicht wahrgenommen werden. Kay Pellegrini, ein Gastronom aus Kisdorf, berichtet von einem Rückgang der tatsächlichen Gästezahlen um bis zu 30 Prozent im Vergleich zu den Reservierungen. Dies führt nicht nur zu Lebensmittelverschwendung, sondern erschwert auch die Personalplanung erheblich. Auch der Hotel- und Gaststättenverband Dehoga bestätigt, dass die Zunahme von No-Shows zu spürbaren Umsatzeinbußen führt, von denen besonders kleinere Restaurants betroffen sind. Bereits ein oder zwei unbesetzte Tische können hier wirtschaftliche Schäden verursachen.

Einführung von Vorkasse als Möglichkeit

Um den zunehmenden Umsatzeinbußen entgegenzuwirken, ziehen einige Gastronomen in Schleswig-Holstein in Erwägung, Vorkasse für Reservierungen einzuführen. Diese könnte durch Anzahlungen realisiert werden, die dann mit der Rechnung verrechnet werden. Kay Pellegrini denkt darüber nach, Vorkasse beispielsweise für Feiertage und Sonntagsbrunch zu implementieren, möchte dies jedoch nach Möglichkeit vermeiden. Herausforderungen bei der Umsetzung von Vorkasse ergeben sich zudem durch technische und rechtliche Hürden.

Einige Restaurants, wie das von Familie Stieper in Hammoor, haben bereits positive Erfahrungen mit der Vorkasse gesammelt. Während Gäste grundsätzlich Verständnis für die Notwendigkeit der Vorkasse zeigen, wird alternativ eine Reservierungsgebühr vorgeschlagen, die eine Stornierung innerhalb eines bestimmten Zeitrahmens ermöglicht. Pellegrini plant, die Situation in den kommenden Wochen weiterhin zu beobachten, bevor er eine endgültige Entscheidung trifft.

Lutz Frank, Vizepräsident des Dehoga, appelliert an die Gäste, sich vorbildlich zu verhalten und Reservierungen rechtzeitig abzusagen, um die Planung für die Gastronomie zu erleichtern. Aktuell sieht sich die Gastronomiebranche zudem mit erhöhten Kosten für Strom, Gas, Lebensmittel und Löhne konfrontiert. Politische Entscheidungen, wie der Abbau von Bürokratie und die Senkung der Mehrwertsteuer, könnten dazu beitragen, die Situation in der Branche zu verbessern.

Für weitere Informationen über die Problematik der No-Shows in der Gastronomie können die Berichte von NDR und Spiegel konsultiert werden.