Weilheim-Schongau

Rätselhaftes Verschwinden der Wölfe: Was passiert im Landkreis?

Im Landkreis Weilheim-Schongau gibt es besorgniserregende Neuigkeiten hinsichtlich der Wolfssichtungen. Im Jahr 2024 wurden kaum Wölfe gesichtet, nachdem 2023 noch zahlreiche Meldungen aus dem Böbinger Raum eingegangen waren. Landrätin Andrea Jochner-Weiß äußerte sich im Jahrespressegespräch eher ausweichend zu den aktuellen Sichtungen der Wölfe und lenkte die Aufmerksamkeit stattdessen auf die Entnahme von Bibern, die in der Region erhebliche Schäden verursachen.

Besonders kritisch wurden die so genannte „SSS-Lösung“ (schießen, schaufeln, schweigen) angesprochen, die den rechtswidrigen Abschuss von geschützten Tieren beschreibt. Diese Problematik wird durch die Vermutung verstärkt, dass Wölfe möglicherweise in den Nachbarlandkreis Garmisch-Partenkirchen abgewandert sind. Der stellvertretende Landrat Wolfgang Taffertshofer befürwortete zudem die Senkung des Schutzstatus der Wölfe von „streng geschützt“ auf „geschützt“.

Komplexität der Genehmigungsverfahren und erneuerbare Energien

Im Kontext der regionalen Umweltpolitik kritisierte Jochner-Weiß die zunehmende Komplexität der Genehmigungsverfahren im Bau- und Umweltrecht. Ein ständiges Thema bleibt der Ausbau erneuerbarer Energien, insbesondere der Bau von Windrädern bei Peiting, wozu ein Gutachten bestätigte, dass der Aufbau keine Sichtbeeinträchtigung auf die Wieskirche hat. Gleichzeitig wird die Neubeantragung der Rechte für die Erzeugung von Wasserkraft als bürokratisches Problem angesehen.

Ein jüngster Workshop mit dem Titel „Mehrwert mit Moor“ zielte darauf ab, die Renaturierung von Mooren voranzutreiben und den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Landwirte zeigen Interesse an der Bereitstellung von Flächen für diese Projekte. In diesem Jahr soll ein konkretes Geschäftsmodell zur Renaturierung erarbeitet werden, während gleichzeitig die Förderangebote im Auge behalten werden.

Hinsichtlich der Wolfsituation ist ist festzuhalten, dass jährlich eine umfassende Dokumentation der Wolfsterritorien in Deutschland erfolgt. Alle Bundesländer tragen eigenständig zur Datenerhebung und -veröffentlichung bei, wie auf dbb-wolf.de berichtet wird. Im Monitoringjahr 2024/25 sind insgesamt 48 Wolfsterritorien in Deutschland bekannt, mit 42 Rudeln, zwei Paaren und vier territorialen Einzeltiere.