Starnberg

Steuer-Schock in Starnberg: Grundsteuer steigt um 19.425 Prozent!

Das Ehepaar Johann und Margit Brabetz sieht sich mit einer drastischen Erhöhung ihrer Grundsteuer konfrontiert. Wie Merkur berichtete, erhalten die beiden einen neuen Grundsteuerbescheid für ihr 4805 Quadratmeter großes Wiesengrundstück in Percha. Die Grundsteuer steigt von bislang 5,66 Euro auf 1105,15 Euro, was einem Anstieg von 19.425 Prozent entspricht.

Der Grund für die immense Erhöhung ist die Umstellung des Grundstücks von der Grundsteuer A, die für land- und forstwirtschaftliche Flächen gilt, auf die Grundsteuer B, die für bebaute und unbebaute Grundstücke vorgesehen ist. Das Ehepaar Brabetz legt Einspruch gegen den Bescheid ein, da das Grundstück landwirtschaftlich genutzt wird und nicht bebaut werden darf. Diese Argumentation wird vom Finanzamt abgelehnt.

Fehler und Einsprüche

Das Wasserwirtschaftsamt Weilheim hat das Grundstück zudem als „vorläufig gesichertes Überschwemmungsgebiet“ eingestuft. Christian Blümel, Leiter des Starnberger Steueramtes, kann sich aus Datenschutzgründen nicht zu Einzelfällen äußern, weist jedoch auf mögliche Fehler bei der Abgabe der Daten hin. Bisher sind rund 25 Einsprüche gegen die ergangenen Bescheide eingegangen.

Die Stadt Starnberg hat insgesamt etwa 10.600 Steuerbescheide versendet, 200 weitere sind noch in Bearbeitung. In der ersten Woche der Bekanntgabe kam es zu 600 Anrufen im Steueramt zur Grundsteuer, davon allein 331 an einem Montag. Blümel erklärt, dass die Stadt die Grundsteuer zurückzahlt, sobald die entsprechenden Unterlagen vom Finanzamt vorliegen.

Finanzielle Auswirkungen

Die Stadt Starnberg rechnet mit geringeren Einnahmen als ursprünglich angenommen. Anstatt der geplanten 5.858.200 Euro wird ein Rückgang um rund 150.000 Euro erwartet. In Bayern werden große Grund- und Wohnflächen stärker besteuert, während kleinere Flächen von geringeren Steuersätzen profitieren. Weitere Informationen zu den steuerlichen Änderungen finden sich in der Steuerhebesatzsatzung.