
Im Fokus der aktuellen Diskussion über die Gewalt in Kindertagesstätten steht das Thema der gewaltfreien Erziehung und die Verantwortung der Fachkräfte. Anke Elisabeth Ballmann, Leiterin des Instituts für Kindgerechte Pädagogik in München, berichtet, dass friedvolle Pädagogik auf Respekt, Empathie und Wertschätzung basiert. Sie hebt hervor, dass die Würde jedes Kindes im Zentrum stehen muss und eine liebevolle Umgebung geschaffen werden sollte. Die Qualität der Beziehungen zwischen Erwachsenen und Kindern spielt hierbei eine entscheidende Rolle.
Laut [main-echo.de](https://www.main-echo.de/region/kreis-miltenberg/anke-elisabeth-ballmann-gewalt-in-kitas-ist-ein-tabuisiertes-thema-art-8439982) ist Gewalt in Kitas ein oft unterschätztes Thema. Studien zeigen, dass jede vierte Interaktion gewaltvoll ist. Die Formen dieser Gewalt sind vielschichtig: physische Gewalt umfasst beispielsweise Schütteln, am Arm zerren oder Festhalten, während psychische Gewalt durch Demütigungen, Anschreien oder Vernachlässigung geprägt ist.
Verantwortung und Prävention
Um Gewalt in Kitas zu verhindern, liegt die Verantwortung nicht nur bei den Fachkräften, sondern auch bei den Trägern und der Politik. Die Träger sind gefordert, die Rahmenbedingungen wie Personalschlüssel und Fortbildungen zu gewährleisten. Die Leitung der Kitas muss eine klare Haltung einnehmen, Transparenz schaffen und das Team stärken. Fachkräfte wiederum sind angehalten, ihr Handeln zu reflektieren und sich kontinuierlich weiterzubilden. Ein wesentlicher Aspekt ist das Gewaltschutzkonzept, das in jeder Kita umgesetzt werden muss.
Im Zusammenhang mit dem Thema hat die Veröffentlichung von zwei Büchern im Herbst 2019, die auf Übergriffe durch pädagogische Fachkräfte aufmerksam machen, eine breite Diskussion über Gewalt gegen Kinder und deren gewaltfreie Prävention eröffnet. Diese Entwicklungen werden auch in den Veränderungen des Bürgerlichen Gesetzbuches sowie des SGB VIII reflektiert, die das Recht der Kinder auf gewaltfreie Erziehung unterstreichen, wie [beduerfnisorientierte-paedagogik.de](https://beduerfnisorientierte-paedagogik.de/gewalt-von-fachkraeften-gewaltfrei-verhindern-in-der-auseinandersetzung-die-wuerde-aller-zu-wahren) berichtet.
Die Notwendigkeit, die Arbeitsbedingungen für Fachkräfte zu verbessern, um eine Gewährleistung von Gewaltfreiheit zu ermöglichen, wird ebenfalls betont. Gewaltfreie Kommunikation (GFK) wird als ein hilfreiches Konzept angesehen, das in vielen Kitas bekannt ist. Es basiert auf einem Vier-Schritte-Modell und fördert das Potenzial aller Beteiligten. Zudem wird darauf hingewiesen, dass Gewaltfreiheit aktive Verbindung und Verständnis erfordert, nicht nur die Abwesenheit von Gewalt.