
Nach einer umfassenden Reparatur hat die Rheinschleuse Iffezheim im Landkreis Rastatt wieder den Normalbetrieb aufgenommen. Die Kammer war seit einer Havarie im November 2023 außer Betrieb. Ein Güterschiff hatte damals das Obertor der rechten Schleusenkammer beschädigt, was dazu führte, dass der Schiffsverkehr über ein Jahr lang nur die linke Schleusenkammer nutzen konnte. Mit der Wiederinbetriebnahme der rechten Kammer stehen ab sofort wieder beide Schleusenkammern für den Schiffsverkehr zur Verfügung.
Wie ka-news berichtete, gewährleistet die Fertigstellung der Reparatur einen reibungslosen Ablauf des internationalen Güter- und Personenverkehrs auf dem Rhein. Während der gesamten Bauzeit funktionierte die linke Schleuse problemlos. Laut einer Mitteilung der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) vom 29. Januar wurden in den letzten Wochen abschließende Anpassungen vorgenommen, besonders an der Tordichtung.
Details zur Havarie und den Reparaturarbeiten
Der Unfall, der zur Schließung der Schleuse führte, ereignete sich am 11. November 2023. Ein mit 1,13 Promille Alkohol am Steuer fahrendes Frachtschiff, die „La Primavera“, rammte das Tor der rechten Schleusenkammer. Die Steuerfrau wurde später von einem Schifffahrtsgericht in Kehl zu einer Freiheitsstrafe von fünf Monaten auf Bewährung verurteilt, da sie den Schiffsverkehr fahrlässig gefährdet hatte. Ein Zivilverfahren gegen die niederländische Reederei wegen Schadenersatz läuft noch.
Die Reparatur des beschädigten Tores dauerte über ein Jahr und kostete insgesamt rund 5 Millionen Euro. Das neue Obertor, das in Papenburg maßgefertigt wurde, ist 25,5 Meter breit und 11 Meter hoch. Mit über 100 Testläufen vor der Inbetriebnahme wurde die Funktionstüchtigkeit des Tores überprüft. Projektleiter Christian Tritschler äußerte sich zufrieden mit dem reibungslosen Ablauf der Arbeiten und betonte, dass das neue Obertor für die kommenden 70 Jahre ausgelegt ist, wie SWR berichtete.