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Im Bezirk Pankow in Berlin muss das Strandbad Weißensee aufgrund einer drastischen Erhöhung der Grundsteuer mit finanziellen Schwierigkeiten rechnen. Die Linksfraktion in der Bezirksverordnetenversammlung hat Hilfe gefordert, nachdem die Grundsteuer von 770,31 Euro auf 36.946,93 Euro gestiegen ist. Dieser Anstieg entspricht einem erschreckenden Plus von 4796 Prozent.
Die Erhöhung der Grundsteuer geht auf eine fehlerhafte Einstufung des Strandbadgeländes als Wohnzone zurück, die einen hohen Bodenrichtwert zur Folge hatte. Bodenrichtwerte in Berlin werden von einem unabhängigen Gutachterausschuss festgelegt, weshalb die Berechnung für das Strandbad als problematisch angesehen wird. Der Aufruf der Linksfraktion zielt darauf ab, die Einstufung des Geländes als Erholungsgebiet und Teil einer Parkanlage zu berücksichtigen.
Dringende Maßnahmen gefordert
Der Pächter des Strandbads hat gewarnt, dass eine Umsetzung der neuen Steuerlast unvermeidbare Eintrittspreiserhöhungen nach sich ziehen könnte. Maximilian Schirmer, Fraktionsvorsitzender der Linken, unterstrich die Relevanz des Strandbads für Menschen mit geringem Einkommen als Naherholungsgebiet. Susanne Kühne, wirtschaftspolitische Sprecherin der Linksfraktion, forderte das Bezirksamt Pankow auf, kurzfristige Maßnahmen zu ergreifen. Zu den Vorschlägen zählen eine Neubewertung des Grundstücks oder die Übernahme der Steuererhöhung durch das Land Berlin. Ziel dieser Maßnahmen ist die Sicherung des Betriebs des Strandbads sowie die Ermöglichung notwendiger Sanierungen.
Zusätzlich zu den Grundsteuern muss der Betreiber auch Personalkosten und monatliche Zahlungen an die Berliner Bäderbetriebe decken, was die finanzielle Belastung weiter erhöht.
Informationen über die Bodenrichtwerte in Weißensee zeigen, dass dieser Stadtteil im Nordosten Berlins für seine ruhige, grüne Umgebung bekannt ist. Der durchschnittliche Bodenrichtwert in Berlin-Weißensee liegt bei 1.161 €/m², wobei in den letzten Jahren ein Rückgang um 24,6 % verzeichnet wurde. Bei der letzten Erhebung betrug der höchste Bodenrichtwert 1.900 €/m² und der niedrigste 530 €/m², was einen signifikanten Rückgang in der Immobilienbewertung widerspiegelt, der 2024 offensichtlich wurde, wie bodenrichtwerte-deutschland.de zeigt.