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Nürnberg steht in der Verantwortung, sein bauliches Erbe aus der Zeit der NS-Diktatur sorgsam zu behandeln. Wichtige Bauwerke wie die Kongresshalle, die Zeppelintribüne und das Zeppelinfeld sind Teil dieses Erbes, das nach wie vor eine Rolle in der Stadtgeschichte spielt. Das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände, das seit November 2001 aktiv ist, bietet eine Dauerausstellung, die die Ursachen, Zusammenhänge und Folgen der nationalsozialistischen Herrschaft beleuchtet.
Aktuell läuft die Sanierung des Dokumentationszentrums. In diesem Zusammenhang wird im Innenhof der Kongresshalle eine neue Spielstätte für das Staatstheater Nürnberg geplant. Der geplante Neubau soll Platz für etwa 800 Zuschauer bieten und hilft, einen Aufführungsraum sowie zusätzliche Räume für Kunst und Kultur zu schaffen. Auch die Zeppelintribüne und das vorgelagerte Feld werden instand gesetzt, um einen Lern- und Begegnungsort zu schaffen. Der Bahnhof Märzfeld wird darüber hinaus zu einem würdigen Gedenkort gestaltet.
Kosten und Förderungen
Die Diskussion über den Erhalt oder Abriss der NS-Bauten in Nürnberg besteht bereits seit 1967. Das Dokumentationszentrum verzeichnet jährlich über 300.000 Besucher, viele davon aus dem Ausland. Die Kongresshalle hat eine Fläche von etwa 80.000 Quadratmetern. Die Gesamtkosten für den Neubau des Staatstheaters und die Instandhaltungsmaßnahmen der Kongresshalle belaufen sich auf rund 296 Millionen Euro, wobei 85,5 Millionen Euro auf den Neubau entfallen. Die Förderquote für den Neubau wird voraussichtlich 70 Prozent betragen. Für die bauliche Sicherung von Zeppelinfeld und Zeppelintribüne sind Gesamtkosten von 85,1 Millionen Euro veranschlagt, von denen der Bund 42,55 Millionen Euro bereitstellt. Zusätzlich erhält die Stadt Nürnberg 11 Millionen Euro für die Sanierung des Dokumentationszentrums, wie [bayerische-staatszeitung.de](https://www.bayerische-staatszeitung.de/staatszeitung/kultur/detailansicht-kultur/artikel/viele-menschen-kommen-um-sich-zu-informieren.html) berichtete.
Für Besucher des Dokumentationszentrums sowie anderer Museen in Nürnberg gibt es auch spezielle Angebote. Tageskarten können für einen Aufpreis von 4,00 Euro genutzt werden und ermöglichen den kostenlosen Besuch weiterer Museen im Verbund der Museen der Stadt Nürnberg am selben Tag. Eintrittskarten für Nürnberg-Pass-Inhaber und Schüler im Klassenverband gelten ohne Aufpreis als Tageskarten. Sonderführungen und der Besuch gewisser Einrichtungen, wie der Mittelalterlichen Lochgefängnisse und des Historischen Kunstbunkers, sind jedoch nicht im Preis enthalten. Weitere Informationen sind unter [museen.nuernberg.de](https://museen.nuernberg.de/dokuzentrum/besucherinformation/eintrittspreise4) erhältlich.