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In der Gemeinde Jahnatal ist die Entwicklung eines „Agri-Solarparks“ auf einer Fläche von 81 Hektar in Planung. Diese Fläche befindet sich zwischen der Bahnlinie Riesa/Chemnitz und der B 169 sowie zwischen Ostrau und dem Waldstück „Klein Amerika“. Vorhabenträgerin ist die Firma KSD 32 UG aus München.
Im April 2023 stimmten die Räte der Gemeinde der Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans und der Änderung des Flächennutzungsplans zu. Der Entwurf der Pläne soll in der Ratssitzung im Februar beschlossen werden. Ursprünglich war eine Fläche von 144 Hektar vorgesehen, die im Dezember 2022 vorgestellt wurde. Diese wurde im Frühjahr 2023 zunächst auf 128 Hektar und schließlich auf 81 Hektar verkleinert. Gründe für die Verringerung sind ungünstige Lagen, archäologische Kulturdenkmale und ein Trinkwasserschutzgebiet.
Archäologische Aspekte und landwirtschaftliche Nutzung
Auf dem Areal befinden sich drei archäologische Kulturdenkmale, die eine archäologische Baubegleitung erforderlich machen. Zudem ist ein Flurbereinigungsverfahren vorgesehen, da ein Wirtschaftsweg verlegt werden muss. Der Solarpark soll nach 30 Jahren abgebaut werden, und die Fläche wird anschließend der Landwirtschaft übergeben. Das Konzept sieht eine doppelte Nutzung der Fläche sowohl für die Landwirtschaft als auch für die Stromproduktion vor.
Ein landwirtschaftliches Nutzungskonzept wurde entwickelt, um die erforderlichen Genehmigungen zu erhalten. Der Flächenverlust für die landwirtschaftliche Nutzung wird auf etwa 15 Prozent geschätzt. Die Anpflanzung von Weizen, Raps, Gerste oder Ackergras ist möglich, sofern die Solar-Tracker in der Horizontalen sind. Blühstreifen unter den Modulen sind ebenfalls geplant, um die ökologische Aufwertung der Flächen zu unterstützen.
Nach der Zustimmung des Bebauungsplans sind Einsprüche von Behörden und Trägern öffentlicher Belange möglich. Der Plan sieht vor, im September 2025 den Feststellungs- und Satzungsbeschluss zu fassen und mit dem Bau zu beginnen. Eine Projektgesellschaft mit Sitz in Ostrau soll gegründet werden, die 90 Prozent der Gewerbesteuern an die Gemeinde zahlen wird. Die geplante Nennleistung des Solarparks beträgt 40 Megawatt Peak.
Zusätzlich wird ein Stromspeicher geplant, um den erzeugten Strom bedarfsgerecht abzugeben, und es sind keine Baumfällungen im Zuge des Baus vorgesehen. Der Rückbau der Anlage in 30 Jahren wird durch einen städtebaulichen Vertrag und eine Bürgschaft finanziell abgesichert. Der „Agri-Solarpark“ wird als Pilotprojekt wissenschaftlich begleitet, wie [saechsische.de](https://www.saechsische.de/lokales/mittelsachsen/neue-plaene-fuer-kleineren-agri-solarpark-in-jahnatal-vorgestellt-3VYNK2SAUZAORI6YSTELP4OKTU.html) berichtet.
Hybride Nutzungskonzepte, die auch im Zusammenhang mit Photovoltaik-Freiflächen stehen, wurden kürzlich während einer hybriden Fachtagung thematisiert. Diese fand sowohl in Präsenz in Grevens GBS-Ballenlager als auch online statt, wie [wn.de](https://www.wn.de/muensterland/kreis-steinfurt/agri-photovoltaik-landwirtschaft-energieversorgung-2700161) berichtet.