Mittelsachsen

Rechtsextremes Spektakel in Kriebethal: Pyrotechnik und Proteste überfrüh!

Im Döbelner Amtsgericht wurde kürzlich ein Verfahren gegen eine 33-jährige Frau und einen 28-jährigen Mann eingestellt, die am 1. Mai 2023 einen Einbruch in die Wepa-Papierfabrik in Kriebethal verübt hatten. Den beiden Angeklagten wurde Hausfriedensbruch vorgeworfen, nachdem sie durch das Zertreten einer Plexiglasscheibe Zugang zu einer Feuertreppe erlangt hatten. Während ihres Aufenthalts in der Fabrik hängten sie ein Transparent der rechtsextremen Jugendgruppe „Junge Nationalisten“ auf und zündeten Pyrotechnik auf dem Dach. Der dabei entstandene Sachschaden beläuft sich auf 100 Euro, wie [dnn.de](https://www.dnn.de/lokales/mittelsachsen/doebeln/pyrotechnik-und-rechtsextremen-banner-in-kriebethal-beschaeftigen-doebelner-amtsgericht-5P6EBIVODNAULER6QXPZ66ZYF4.html) berichtete.

Die „Jungen Nationalisten“ sind bekannt als Jugendgruppe der rechtsextremen Partei „Die Heimat“, die zuvor als NPD bekannt war und vom Verfassungsschutz beobachtet wird. Die Täter bekannten sich über ihren Telegram-Kanal zu dem Vorfall und veröffentlichten zudem ein Video der Tat im Internet, was die Aufmerksamkeit auf die Ereignisse in Kriebethal lenkte, wie [freiepresse.de](https://www.freiepresse.de/mittelsachsen/mittweida/hausfriedensbruch-bei-wepa-in-kriebethal-bekennervideo-aufgetaucht-artikel12856992) berichtete.

Verfahren eingestellt

Das Verfahren wurde ohne Zeugenvernehmung eingestellt, da die Angeklagten bisher unbescholten sind. Die beiden müssen jeweils eine Geldauflage von 450 Euro zahlen, die an eine Kindertagesstätte in Mochau gespendet wird. Im Umfeld der Wepa-Papierfabrik, die durch die Proteste von AfD und Freien Sachsen gegen die Nutzung eines nahegelegenen DRK-Heims für minderjährige Geflüchtete in den Fokus geriet, ist die Situation angespannt. Eine Bürgerinitiative hat zudem über 260 Unterschriften für die Schließung des Heims gesammelt.