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Herzstillstand: So können Sie Leben retten – Tipps vom Informationsabend!

Jährlich erleiden in Deutschland über 120.000 Menschen einen Herz-Kreislauf-Stillstand, und die Überlebensrate liegt nur bei etwa 10 Prozent. Um das Bewusstsein für Erste Hilfe und die Wiederbelebung zu schärfen, fand kürzlich ein Informationsabend im Sportheim Schlierstadt statt. Rund 50 Personen nahmen an den Vorträgen teil, die von Sigrid Albrecht, einem Mitglied der Helfer-vor-Ort-Gruppe Osterburken, und Dr. Harald Genzwürker, dem DRK-Kreisverbandsarzt, gehalten wurden.

Während des Abends stellte Sigrid Albrecht die ehrenamtliche Tätigkeit der Helfer-vor-Ort-Gruppe vor, während Dr. Genzwürker die enorme Bedeutung der Laienhilfe bei der Wiederbelebung betonte und dazu ermutigte, im Ernstfall sofort zu handeln. „Wichtig ist, dass man hilft“, so Genzwürker. Die Referenten hoben hervor, dass eine frühe Wiederbelebung und der Einsatz eines Defibrillators innerhalb der ersten Minuten die Überlebenschancen stark erhöhen können. Die Herzdruckmassage kann diese Chancen sogar verdoppeln bis verdreifachen. Momentan sind im Neckar-Odenwald-Kreis bereits 315 Defibrillatoren verteilt, um die Bevölkerung zu schützen.

Praktische Übungen zur Wiederbelebung

Nach den informativen Vorträgen hatten die Teilnehmer die Gelegenheit, praktische Übungen zur Wiederbelebung durchzuführen. Bürgermeister Jürgen Galm unterstrich die Wichtigkeit solcher Schulungsabende, während Ortsvorsteher Tobias Münch den Referenten und dem Sportverein für die Organisation und Bewirtung dankte. In Schlierstadt gibt es bereits einen Defibrillator im Eingangsbereich der Ortschaftsverwaltung, ein weiterer wird in der Mehrzweckhalle installiert. Dr. Genzwürker verwies zudem auf die Internetseite des Neckar-Odenwald-Kreises, wo Defibrillatoren lokalisiert werden können.

Die Notwendigkeit solcher Initiativen wird auch durch die Tatsache deutlich, dass 65 Prozent der Herz-Kreislauf-Stillstände im häuslichen Umfeld auftreten, oftmals in Anwesenheit von Angehörigen oder Passanten. Dennoch werden in nur 51,2 Prozent der Fälle Wiederbelebungsmaßnahmen durch Laien eingeleitet. Umso wichtiger ist es, dass Menschen sich trauen, in solchen Situationen zu helfen. Laut dem Bundesministerium für Gesundheit könnten jährlich zusätzlich 10.000 Menschenleben gerettet werden, wenn mehr Personen die Notwendigkeit und das Selbstvertrauen zur sofortigen Durchführung von Herzdruckmassagen erkennen würden, wie das Bundesministerium für Gesundheit berichtete.