
Im hessischen Sulzbach plant die Gemeinde die Umnutzung des historischen Schohe-Hauses. Das Gebäude, das aus den 1920er-Jahren stammt und in der Vergangenheit mehrfach umgebaut wurde, soll mit einem Seniorentreff im Hauptgebäude sowie einer Bücherei in einem neuen Flachdach-Anbau revitalisiert werden. Laut Main-Echo wird ein Anbau aus den 1950er-Jahren mit Schaufenster abgerissen, während die Grundstruktur und historische Details des Hauses erhalten bleiben.
Für den Seniorentreff sind unter anderem eine Küche und ein Gemeinschaftsraum, der durch flexible Wände vielseitig genutzt werden kann, vorgesehen. Der Zugang wird barrierefrei von der Hinteren Dorfstraße möglich sein. Ein Aufzug soll die Barrierefreiheit im gesamten Gebäude gewährleisten. Im oberen Bereich wird eine Werkstatt für die Bücherei und Technikräume integriert. Die neue Bücherei wird neben einem Ausleihbereich auch einen Mehrzweckraum umfassen. Zudem ist eine Begrünung des Flachdachs geplant.
Investitionen und Verbesserungen in der Umgebung
Die Investitionskosten für die Umgestaltung belaufen sich auf rund 3,9 Millionen Euro für das Gebäude und 1 Million Euro für die Freilegung des Sulzbachs sowie die Gestaltung des Parks. Bis zu 80% dieser Kosten könnten durch Fördermittel gedeckt werden. Ein zentrales Element der Planung ist die Freilegung des derzeit unterirdisch verlaufenden Sulzbachs, der ein naturnahes Bachbett und eine Brücke über den Bach beinhalten wird. Ein „Bacherlebnisbereich“ mit Sitzgelegenheiten sowie eine Aufwertung des angrenzenden Parks mit Sitzbänken, Fahrradständern und einer Veranstaltungswiese sind ebenfalls vorgesehen.
Die Pläne stoßen im Gemeinderat auf unterschiedliche Reaktionen. Kritische Stimmen äußerten Bedenken hinsichtlich der Kosten, der Gestaltung und der Notwendigkeit gewisser Elemente. Zugleich gab es Vorschläge zur Erhaltung des Baumbestands und zur Außenanlagengestaltung. Auch die Bauweise des Anbaus und die Notwendigkeit einer zweiten Bushaltestelle wurden diskutiert. Neben diesen Themen standen im Gemeinderat auch Aspekte wie das Solarpotenzial der Erddeponie Heidelöser, die Sanierung der Sodentalstraße und die Festlegung der Stimmbezirke für die bevorstehende Bundestagswahl auf der Agenda.
Parallel zu den Entwicklungen in Sulzbach zeigt sich in ganz Deutschland ein zunehmend steigender Bedarf an barrierefreien Seniorenwohnungen. Laut Süddeutscher Zeitung fehlen aktuell mindestens 2,5 Millionen entsprechende Wohnräume. Gleichzeitig wird bis 2035 ein Anstieg der Rentneranzahl um 22% prognostiziert, was den Druck auf den Wohnungsmarkt weiter erhöhen könnte. In diesem Kontext arbeiten zahlreiche Projektentwickler an neuen Seniorenbauprojekten, um der wachsenden Nachfrage gerecht zu werden.