Sigmaringen

120 Sigmaringer demonstrieren lautstark gegen Rechtsextremismus!

Etwa 120 Teilnehmer demonstrierten am Freitagabend in Sigmaringen gegen Rechtsextremismus. Der Protestzug begann am Karlsplatz und führte über die Fürst-Wilhelm-Straße zur Alten Schule, wo die Kreis-CDU ihren Neujahrsempfang abhielt. Begleitet wurde die Veranstaltung von rund einem Dutzend Polizisten, dem Ordnungsamtschef Norbert Stärk und einem Vertreter des Landratsamts.

Die Demonstranten trugen Schilder mit Slogans wie „Wie viele Geschichtsdokus braucht ihr noch?“, „Zusammen stehen gegen Rechts“ und „Nie wieder!“. Der Protest endete in einer Absperrung vor der Alten Schule. Zur Melodie von „Hejo spann den Wagen an“ sangen die Anwesenden: „Wehrt euch, leistet Widerstand gegen den Faschismus im Land, haltet fest zusammen“.

Kritik an der CDU und friedlicher Verlauf

Die Teilnehmer äußerten Kritik an der CDU und warfen der Partei vor, es gehe nur um Stimmenfang auf der rechten Seite. Polizeichef Daniel Reiser zog eine positive Bilanz des friedlichen Protestes. Thomas Bareiß konnte an der Veranstaltung nicht teilnehmen; stattdessen sprachen Klaus Burger (Landtag) und Norbert Lins (Europaparlament) beim Neujahrsempfang.

Der Sigmaringer Kreisvorsitzende betonte, dass die CDU eine Brandmauer nach rechts und links hat, aber als Volkspartei offen sein muss. Ein Teilnehmer hatte das C und D in der Abkürzung der Union durchgestrichen mit der Botschaft: „Christen stimmen nicht mit Nazis“. Klaus Burger äußerte Unmut über die Notwendigkeit, das C im Namen der CDU zu rechtfertigen, während Karl-Heinz Hebeisen, CDU-Stadtrat, sich über die Mahnwache gegen die CDU wunderte. Walburga Zoll-Glas kritisierte das Abstimmungsergebnis im Bundestag und forderte Lösungen für das Migrationsthema. Rudolf Hüglin, langjähriges CDU-Mitglied, sieht den Wahlkampf erst richtig eröffnet und glaubt an Friedrich Merz.

Rund 2.000 Menschen demonstrierten am Samstag in Sigmaringen gegen Rechtsextremismus. Die Veranstaltung stand unter dem Motto: „Gesicht zeigen gegen rechtsextreme und menschenverachtende Positionen“, und Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) nahm als Privatperson daran teil. Der Demonstrationszug startete um 10 Uhr vom Festplatz und endete mit einer Kundgebung auf dem Karlsplatz. Für die Aktion waren 500 Teilnehmer angemeldet; die Polizei berichtete von einem friedlichen Verlauf bei strahlendem Sonnenschein.

In Tübingen organisierte die Ortsgruppe von Fridays for Future eine Kundgebung gegen Rechtsextremismus, die mit einer Schweigeminute für die Opfer des NS-Regimes begann. Im Zollernalbkreis fanden ebenfalls Demonstrationen gegen Fremdenfeindlichkeit statt, unter anderem in Hechingen. In Villingen waren laut Polizei 1.200 Menschen an einer Demonstration gegen Rechtsextremismus beteiligt. Die bundesweiten Proteste wurden durch Enthüllungen des Recherchezentrums Correctiv über ein Treffen von radikalen Rechten am 25. November ausgelöst, wie der SWR berichtete.