
Wernigerode, eine der beliebtesten Tourismusdestinationen im Harz, verzeichnete im vergangenen Jahr drei Millionen Besucher. Doch der lokale Tourismus-Chef Andreas Meling warnt vor Herausforderungen, die den Erfolg der Region gefährden könnten. Besonders der Fachkräftemangel und die Konkurrenz durch Urlaubsziele an der Küste stellen große Hürden dar.
Meling spricht von einem „großen Wurf“ im Harz, ohne nähere Informationen preiszugeben. Es gibt jedoch Spekulationen über die mögliche Ansiedlung von „Karls Erlebnisdorf“ in der Region. Ein Vertreter des Unternehmens nahm an einem Neujahrsempfang in Wernigerode teil, was die Gerüchte weiter anheizte. „Karls“ sucht eine Fläche von fünf bis sieben Hektar, um ein Erlebnisdorf zu errichten, welches etwa eine halbe Million Besucher pro Jahr benötigt, um wirtschaftlich tragfähig zu sein.
Herausforderungen und Spekulationen
Die Reaktionen auf die Spekulationen über „Karls Erlebnisdorf“ sind gemischt. Während einige Bürger eine Bereicherung für Familien begrüßen, stehen andere der Kommerzialisierung skeptisch gegenüber. Ungewiss bleibt, ob das Freizeitpark-Projekt tatsächlich in Wernigerode verwirklicht werden kann; selbst bei einer positiven Rückmeldung könnte es Jahre dauern, bis der Park eröffnet.
Für 2024 prognostiziert „Karls“ einen Besucherrekord von über 7,5 Millionen Gästen in ihren bereits bestehenden Erlebnisparks, wozu auch der Standort im Jerichower Land gehört. Seit seiner Gründung im Jahr 1921 hat sich das Familienunternehmen, das seinen Ursprung im Erdbeeranbau hat, zur beliebten Freizeitpark-Kette entwickelt. Aktuell betreibt es sechs Erlebnisparks, die seit 2001 unter dem Namen „Karls Erlebnis-Dörfer“ firmieren.
Meling betont, dass die Rekrutierung von Fachkräften für die ganzjährigen Hotel- und Restaurantbetriebe die größte Herausforderung für den Tourismus in Wernigerode darstellt. Zudem spielen die allgemeine wirtschaftliche Lage und die Urlaubsgewohnheiten der Menschen eine entscheidende Rolle, denn viele entscheiden sich zunächst für einen Strandurlaub, was die Besucherzahlen in Wernigerode beeinflussen könnte. Trotz der Herausforderungen sieht Meling Wernigerode als attraktiven Standort für „Karls“ und glaubt an eine erfolgreiche Ansiedlung im Nordharz, selbst wenn die Stadt sich nicht aktiv bei dem Unternehmen beworben hat.