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Am Samstag, den 1. Februar 2025, sind in Göttingen mehrere Demonstrationen geplant, die sowohl Anhänger der sogenannten „Querdenker-Szene“ als auch zahlreiche Gegenaktionen umfassen. Erhebliche Verkehrsbehinderungen im Nahverkehr sind zu erwarten, da die Stadt für diesen Tag umfassende Sperrungen angibt.
Die Sperrungen in Göttingen werden voraussichtlich zwischen 7 und 20 Uhr in folgenden Bereichen wirksam: Weender Tor, Berliner Straße (zwischen Groner Landstraße und Godehardstraße), Hiroshimaplatz, Bürgerstraße, Weender Straße, Bonifatiusparkplatz, Parkplatz bei der Volksbank, Parkplatz neben dem Juzi, Parkplatz Bürgerstraße II, Bahnhofsvorplatz, Albaniplatz und Parkplatz Stadthalle. Zudem kann die Haltestelle Bahnhof/ZOB zwischen 7 und 20 Uhr von Stadtbussen nicht angefahren werden; eine Ersatzhaltestelle wird an der Bahnhofsallee/Ausgang West eingerichtet.
Demonstrationen mit erwartetem Teilnehmeraufkommen
Für die Demonstration der Querdenker sind rund 2.000 Teilnehmende angemeldet, doch es wird mit deutlich weniger gerechnet. Im Vergleich zu den Vorjahren, in denen jeweils etwa 500 Menschen aus dem „Querdenken“-Umfeld teilnahmen, könnte die Zahl im Jahr 2025 jedoch ansteigen, da auch in Braunschweig und Hannover mobilisiert wird. Der Aufruf des Göttinger Bündnisses gegen Rechts zu vier Gegendemonstrationen steht unter dem Motto „Göttingen bleibt stabil“. Dieses Bündnis setzt sich aus Gewerkschaften, Kirchen, Wohlfahrtsverbänden, Kultureinrichtungen sowie linkspolitischen Gruppen und Parteien (SPD, Grüne, Linke, PARTEI) zusammen.
Die Querdenker hingegen mobilisieren mit dem Motto „Neuwahlen, die Chance zur Veränderung?“ und fordern einen demokratischen Dialog. Sie beklagen, dass ihre Demos in Göttingen durch Blockaden und brennende Barrikaden beeinträchtigt werden. Marcus Fuchs, ein Mitorganisator der Demo, ist Mitglied der als rechtsextrem eingestuften „Freien Sachsen“.
Polizeipräsenz und erwartet Störungen
Die Polizei wird mit mehreren Hundert Einsatzkräften aus Niedersachsen und anderen Bundesländern in Göttingen präsent sein. Sie erwartet Blockaden oder andere Störaktionen und warnt Verkehrsteilnehmende vor Behinderungen bis in die späten Abendstunden. In der Vergangenheit hatten Gegendemonstranten den Zug der Querdenker mehrfach aufgehalten, was dazu führte, dass zwei Personen vorübergehend in Gewahrsam genommen wurden.
Für einen Spendenlauf wurde ebenfalls mobilisiert, um für das Netzwerk Polylux zu sammeln, das die Zivilgesellschaft im Osten stärken soll. Die Göttinger Verkehrsbetriebe (GöVB) empfehlen den Bürgern, Fahrten im Stadtgebiet auf das Notwendigste zu beschränken und mehr Zeit einzuplanen, da auch bei Regionalbussen mit Fahrplanabweichungen, Verspätungen oder Fahrtausfällen gerechnet werden muss. Genauere Informationen sind auf der Webseite goevb.de einsehbar.