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Eine 29-jährige Frau aus Plattling sorgte am späten Freitagabend für einen gefährlichen Vorfall am Oberen Stadtplatz in Deggendorf. Die junge Frau fiel gegen 23 Uhr den Polizisten auf, da sie lautstark Passanten und Gegenstände anschrie und sich aggressiv zeigte. Trotz wiederholter Aufforderungen weigerte sie sich, ihre Personalien anzugeben.
Als die Beamten ihren Rucksack nach einem Ausweis durchsuchen wollten, kam es zu einer Konfrontation. Die Frau schubste einen Polizisten und biss schließlich den Beamten, der sie fesselte, in die Hand. Bei diesem Einsatz wurden zwei Polizisten leicht verletzt. Gegen die 29-Jährige wurde ein Strafverfahren eingeleitet, wie die Passauer Neue Presse berichtete.
Anstieg der Gewalt gegen Polizisten
Dieser Vorfall ist nicht isoliert. Laut einer aktuellen Bilanz des Bundeskriminalamtes (BKA) sind Polizeibeamte in Deutschland zunehmend Gewalt ausgesetzt. Im Jahr 2023 wurden über 106.000 Übergriffe auf Polizisten verzeichnet, was einen Anstieg von rund 9.500 Fällen im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Dies entspricht einem Anstieg von etwa zehn Prozent.
Die erfassten Gewalttaten umfassen verschiedene Delikte wie Mord, Körperverletzung, und Widerstandshandlungen. Rund 85 Prozent dieser Übergriffe sind tätliche Angriffe auf Vollstreckungsbeamte. Die meisten Täter handeln dabei allein, sind polizeilich bekannt und häufig alkoholisiert. Der Anteil ausländischer Tatverdächtiger stieg von 30 auf knapp 34 Prozent.
Die Gewerkschaften fordern „harte Konsequenzen“ für Angriffe auf Polizisten und kritisieren die Politik für eine „halbherzige“ Reaktion auf die steigende Gewalt. Bundesinnenministerin Nancy Faeser bezeichnete die Übergriffe als „erschreckend“ und kündigte geplante Gesetzesänderungen an, die unter anderem die Ausstattung von Bundespolizisten mit Tasern vorsehen. Feuerwehr- und Rettungsdienste sind ebenfalls zunehmend Angriffen ausgesetzt, wie die Tagesschau berichtet.