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Dresdens Rückkehr-Prämie für Syrer: Nur 4 von 7433 zeigen Interesse!

Eine spektakuläre Entscheidung aus Dresden sorgt für Furore: Seit Januar bietet die sächsische Landeshauptstadt eine Rückkehr-Prämie für Syrer an, die freiwillig in ihre Heimat zurückkehren wollen. Doch die Resonanz auf das Angebot ist mehr als ernüchternd. Trotz einer satten Prämie von 1000 Euro pro Erwachsenem und 4000 Euro pro Familie, haben sich einzig vier von 7433 syrischen Staatsangehörigen in Dresden entschieden, das Angebot anzunehmen. Bild berichtet, dass diese Maßnahme bisher alles andere als ein Erfolg ist.

Der Plan klang zunächst verlockend: Unterstützung bei der Rückkehr in Form von zusätzlichem Reisegeld und Übernahme der Flugkosten. „Syrerinnen und Syrer, die nach dem Sturz des Diktators Assad dauerhaft nach Syrien zurückkehren wollen, können dafür ab sofort eine finanzielle und organisatorische Unterstützung erhalten“, hieß es von städtischer Seite. Doch scheint das Angebot in der Praxis kaum jemanden zu reizen.

Prämie ohne große Wirkung

Eine Anfrage bei Oberbürgermeister Dirk Hilbert bringt es an den Tag: Nur vier Anträge wurden im Januar gestellt, und bisher ist noch kein Syrer über das Programm tatsächlich zurückgekehrt. Dabei leben derzeit 7433 Syrer in Dresden, von denen 345 Asyl-Leistungen beziehen.

Die Prämie sollte ein kleiner Baustein im großen Puzzle der Integrations- und Migrationspolitik sein, doch von einem Erfolgsmodell kann keine Rede sein. In den Beratungsstellen des Sozialamts herrscht geringes Interesse, wie Stadtsprecher Alexander Buchmann bestätigt. Die Stadt Dresden bleibt ohne konkrete Antwort auf die Frage, wie viele Syrer ohne Prämie zurückgekehrt sind.

Dresdens Finanzdrama

Parallel dazu kämpft Dresden mit großen finanziellen Herausforderungen im Asylbereich. Die sächsische Metropole bietet derzeit 3836 Asylplätze in mehreren Wohnheimen und Wohnungen an. Besonders die Unterkunft in der Albertstadt stieß wegen eines hohen Kostendrucks auf finanzielle Grenzen. Tägliche Cateringkosten von 7792,22 Euro sind schlichtweg zu viel. Bild hebt hervor, dass die Stadt bereits Werke umstrukturiert, um Kosten einzudämmen.

Die Stadt zieht nun Konsequenzen und will Flüchtlingen weitestgehend die Selbstversorgung übertragen. Ziel ist es, die Ausgaben zu senken, was bereits durch die Verlagerung von Plätzen in kostengünstigere Unterkünfte geschieht.

Das Thema Migration bleibt ein Balanceakt zwischen Humanität und wirtschaftlichen Grenzen. Dresdens Initiative könnte als wichtige Leerstelle für zukünftige Überlegungen dienen, was Migration und Rückkehrpolitik tatsächlich leisten kann.